Singer streikt manchmal???

Fragen, Probleme oder Tipps zur Handhabung deiner Strickmaschine
Antworten
Muckel

Singer streikt manchmal???

Beitrag von Muckel »

Hallo,

auf der Suche nach Hilfe bin ich auf diese Forum gestoßen.
Ich habe eine singer memomatic und folgendes Problem:

ich schlag die Maschen an und stricke, manchmal 80 Reihen manchmal 20 oder auch nur 5 Reihen und dann....
geht es einfach nicht weiter. Mit roher Gewalt würde man den Schlitten noch bis zum Ende bekommen aber das will ich nicht versuchen. Da hab ich gedacht, mache ich mal das ganze Ding sauber, jede Nadel, die Schlitten alles. Komplett Fusselfrei und neu geölt. Und dann alles von vorne. Anschlagen, Los legen. Wieder das gleiche, Sie stoppt. Alle Nadeln sind gerade und schließen. Ich weiß nicht was ich machen soll. Vielleicht hatte jemand das Problem ja schon und kann mir weiter helfen.
Für jeden Tipp bin ich dankbar.
Gitti
Mitglied
Beiträge: 173
Registriert: Fr Nov 24, 2006 17:50
Strickmaschine: Brother KH 940, Silver Reed SK 860 und Empisal KL 560, Empisal SK 155; alle mit DB, Singer Doppelbett
Wohnort: Mittelfranken

Beitrag von Gitti »

Hallo Muckel,
was macht denn die Maschine, wenn Du "leer" strickst? Also gleiche Einstellung, aber ohne Wolle?
Welche Lauflänge hat denn Deine Wolle, und welche Maschenweite hast Du eingestellt?
Wie hast Du denn die Maschine sauber gemacht? Auch alle Nadeln raus erst mal z.B. in Petroleum eingelegt? Danach mit Ballistol wieder leicht geölt und eingesetzt? Die Nadelbetten auch gründlich mit Petroleum durchgespült? Alle Fusseln unter den Laufschienen und den Bremsfedern entfernt?
Schreib doch mal ein bisschen mehr dazu :wink:
LG

Gitti
münchenmann
Mitglied
Beiträge: 660
Registriert: Do Okt 27, 2011 08:59
Strickmaschine: Silver Reed SK830, Silver Reed SK840,Silver Reed SK860, Brother KH940, Brother KH894, Brother KH270, alle mit Doppelbett und auch noch Karl- Gustav 95 das Ganze gepaart mit DK8,
Passap E6000, Passap E8000, Pfaff Duo80.

http://maschinenstrickschule.de/
Registriert: Do Okt 27, 2011 07:59
Wohnort: münchen
Hat sich bedankt: 0 mal
Wurde bewertet: 22 mal
Wohnort: Leipzig
Kontaktdaten:

Beitrag von münchenmann »

hallo,
da die singer da eher unempfindlich sind, auch keine nadelsperrschine besitzen und du sie ja schon gereingt hast fallen mir folgende dinge ein:

-maschenweite

-den schlitten nicht zu schnell schieben

-zu dicke wolle

- hast du die wolle gewickelt und paraffiniert

- ist ein gleichmässiger wolleinzug gewährleistet- bilden sich keine schlaufen und stimmt die fadenspannung

-hast du genügend gewichte eingehängt denn die singer braucht relativ viele gewichte

viel spass und gute nerfeen irgendwann funzt es dann und keiner weis warum .
liebe grüsse vom werner
lillywhite
Mitglied
Beiträge: 134
Registriert: Mo Nov 28, 2011 14:25

Beitrag von lillywhite »

Hallo Muckel,

das hatte ich mit der Singer am Anfang auch. Bei mir war es meistens der Faden, der nicht anständig abwickelte und so bremste bzw. die falsche Spannung.
Liebe Grüße
Christine
_________________________________________
Ich übe noch :roll: auf einer Brother KH-930/KH-860/KR-850, KA8300, KG89II, Singer2310
Muckel

Beitrag von Muckel »

Hallo zusammen,

danke für die Tipps. Also noch ein Paar Eckdaten:

Zur Zeit habe ich Sockenwolle auf der Maschine, natürlich in Kegelform gewickelt.
Nicht paraffiniert, wozu braucht man das eigentlich?

Maschenweite 4,5,
alle Gewichte an gehangen,
Schlitten schiebe ich im normal Tempo wie immer über die Maschine, wenn ich ohne Wolle den Schlitten schiebe gleitet er wie´s Gewitter.

Ich finde es halt schon merkwürdig das es mal läuft und wieder überhaupt nicht. Ich hatte ja bei der Socke noch die Spitze gestrickt, neu angeschlagen und dann, so ca. 20 Reihe ging sie mal wieder nicht.

Die Nadeln und das Bett sind Harz frei. Ich dachte das liegt an den Fusseln und Staub aber irgendwie wohl doch nicht.


Vielen Dank, liebe Grüße
Hummelbrummel
Mitglied
Beiträge: 760
Registriert: Mo Jun 08, 2009 14:43
Strickmaschine: Gilgen Euro 2000, Empisal Schnellstricker und andere Altertümer
Wohnort: Bayern
Kontaktdaten:

Beitrag von Hummelbrummel »

Hallo Muckel,

zwar stricke ich nicht auf einer Singer, aber doch auf einer sehr ähnlichen Doppelbettmaschine und wenn diese in der von Dir beschriebenen Weise streikt, dann liegt es tatsächlich allermeistens am Fadenlauf, der irgendwie gebremst ist.
Da gibt es verschiedene Möglichkeiten, z.B. springt das Garn bei mir manchmal mitten unterm Stricken um eine Öse am Fedenmasten herum, durch die es eigentlich durchlaufen sollte. Das ist dann nur eine ganz kleine Schlinge und ich habe auch eine Weile gebraucht, bis ich das gemerkt habe, wo der Fehler lag. (Also das Garn wickelt sich um die Öse herum und läuft dann nicht mehr glatt durch.)
Sodann habe ich es auch schon geschafft, dass mir Knäule unbemerkt abgehauen sind und sich ums Tischbein gewickelt haben, aber so wie es sich bei Dir anhört, stehen Deine Konen brav an ihrem Platz hinter der Maschine. Oder dass ich das Garn aus der Knäulmitte genommen habe und es da an manchen Stellen nicht glatt rauswollte. (Deshalb stricke ich jetzt immer von außen.)

Wenn Du fertig auf Konen gekauftes Garn verwendest, könnten auch Knoten drin sein, die das Problem verursachen. Ich habe erst einmal gekauftes Konengarn verwendet und genau da war das der Fall: Alle Nase lang ein Knoten, der obendrein so knapp abgeschnitten war, dass ich ihn wirklich erst beim Suchen entdeckt habe. Aber so etwas bremst auch sehr erheblich genau in der von Dir beschriebenen Weise.

Meist wickle ich das Garn selbst um, lasse es dabei durch die Finger laufen und spüre, wann ein Knoten kommt. Dann fange ich ein neues Knäul an, denn Knoten fressen meine Maschinen nur äußerst ungern.

Also langer Rede kurzer Sinn: Wenn das wieder auftaucht, dann verfolge doch mal ganz genau den Weg des Garns von der letzten Masche bis zum Knäul, ob es da irgendwo hakt.

Zum Paraffinieren: Das macht das Garn leichtgängiger. Ich habe einmal verschiedene "Testreihen" mit Sockenwolle und Schafwolle gefahren und bin zu dem Ergebnis gekommen, dass meine Strickmaschinen mit Fadenführung wesentlich besser arbeiten, wenn ich die Wolle paraffiniert habe (also beim Umwickeln an einem Teelicht vorbeilaufen lasse.)
Beim Doppelbett war das besonders deutlich zu spüren. Allerdings neigte die Maschine beim unparaffinierten Garn nicht zum "Bremsen", wie Du es beschreibst, sondern sie strickte die Maschen nicht ordentlich ab, ließ manchmal welche aus oder warf einzelne Maschen ab.
Also prarffiniere ich lieber, obwohl ich das eigentlich nicht so sehr mag.

Anders ist es bei den alten Maschinen, wo man den Faden von Hand einlegt. (ganz alte Knittax, Empisal EF 68, Passap-D). Da habe ich sehr gute Erfahrungen ohne Paraffinieren gemacht. Aber sie arbeiten halt auch deutlich langsamer als Maschinen mit Fadenführung.

Baumwolle und Viskose sind von Haus aus rutschiger, da könnte es wieder anders sein, mit Kunstfasern kenne ich mich nicht aus.

Ich wünsche Dir viel Erfolg beim Fehlerfinden und viel Spaß beim Stricken.

Liebe Grüße
Hummelbrummel
Muckel

Beitrag von Muckel »

Hallo Hummelbrummel,

danke für die Antwort. Ich bin ja schon am verzweifeln weil ich dachte das es irgendwie ein Fehler der kleinen Teile oder irgend etwas ist was man reparieren lassen muß. Aber so wie es scheint, dank Eurer Erfahrung ist das ja nicht der Fall, zum Glück.

Also ich setze mich heute noch mal an die Maschine und versuche mein Bestes. Das mit dem Teelicht versuche ich auch mal.
Ich wickel mein Garn auch selber aber das wickelt sich immer schön ordentlich ab. Ich achte aber jetzt mal genauer darauf.

Wenn das Stoppen nicht aufhört dann wende ich mich gerne wieder an Euch.

Es ist so deprimierend wenn man sich auf das Ergebnis freut und dann nicht bis zum Ende kommt.

Ich hab ja fast schon Angst wieder an die Maschine zu gehen:-)

Schönen Sonntag
Muckel
Anette
Mitglied
Beiträge: 146
Registriert: Fr Apr 27, 2007 21:35
Strickmaschine: Singer System 9000
Wohnort: /Friesland

Beitrag von Anette »

Hallo!

Wenn meine Singer so hackelig läuft, fehlt meist Öl.
Dann öle ich auch ein wenig die Schienen in und auf denen der Schlitten
läuft. Die Rille unten wo der Schlitten eingeschoben wird, reinige ich mit einen Q-Tip und anschl. kommt da auch mit Q-Tip Öl rein.
Das Garn muss immer gewagst werden.
Dann schnurrt die Maschine wieder wie ein Kätzchen.

LG Anette
Singer System 9000,
Muckel

Beitrag von Muckel »

Hallo nochmal,

also wie versprochen ausprobiert, das Ergebnis:


Ich habe 32 Maschen am Vorderbett und 32 am Hinterbett für Socken angeschlagen.
80 Reihen für das Bein gestrickt, 24 Runden für die Knöchelpartie und dann kommt ja die Ferse, irgendwann wärend der Ferse war es wieder da.
Ich hab mich dann so dadurch gequält und als ich dann bei der Abnahme der Spitze war, und nur noch 12 Maschen auf jedem Bett hatte, war es wieder weg.

Meine weiteren Beobachtungen:

- Die Wolle hatte ich dann gewachst wie mir das erklärt worden ist, keine Knoten oder Schlaufen, alles supi mit der Wolle.

- Wenn ich von rechts nach links schiebe, kein Stoppen läuft super, wenn ich von links nach rechts schiebe hakt es wieder aber nur am Anfang der Nadeln, wenn ich so etwa über die hälfte weg bin flutschts wieder.

Einfach nur komisch, vielleicht liegt es ja doch am Schlitten? Öl ist aber dran.


Total Ratlos, aber für jede Hilfe offen.

Liebe Grüße
Muckel
Anette
Mitglied
Beiträge: 146
Registriert: Fr Apr 27, 2007 21:35
Strickmaschine: Singer System 9000
Wohnort: /Friesland

Beitrag von Anette »

Hallo nochmal!

Erst würde ich es ohne Wolle testen.
Ich hatte vorhin vergessesn, dass die Nadelfüße auch immer etwas Öl brauchen.
Alle Nadeln in Strickposiition und ohne Wolle mit dem Schlitten darüber fahren, wenn es da nicht hakt, kann es nur noch an der Spannung des Fadens liegen, oder zuviel Gewichte.

Kaputt ist eigentlich so schnell nichts an der Maschine. Hast Du schon die Nadeln nachgesehen, ob alle Nadeldeckel locker draufliegen, wenn da ein Deckel hoch schaut, kann der Schlitten auch Probleme haben.

LG Anette
Singer System 9000,
Pull-over

Beitrag von Pull-over »

Hallo,
nur so mal eine Idee, bremst vielleicht der Reihenzähler?
Bei mir war es mal, das dieser silbene Stift sich etwas gelöst hatte und dadurch etwas nach unten gerutscht ist, dadurch kam es dazu, das ich den Schlitten nicht richtig schieben konnte.
Ansonsten, nimm mal die Schlitten runter, dreh sie um und betätige mal alle Knöpfe und beobachte ob sich auch etwas tut. Auch noch eine Idee, verschiebt sich vielleicht dein Vorderbett beim stricken? Wenn es nicht richtig eingerastet ist, kann das auch passieren.
Gruss
Monika
Muckel

Beitrag von Muckel »

Hallo,


ich hab es, glaube ich geschaft!!


Der Stift am Reihenzähler war wirklich etwas lose. Alles nochmal ausprobiert und es läuft. Mal sehen ob es daran auch wirklich lag.

Vielen Dank für eure Hilfe. Ich hoffe das jetzt alles wieder klappt.


Bis dann....

Muckel
Antworten

Zurück zu „Stricken mit Maschine und Handstrickapparat“