Strickmaschine: Lochkarten oder computergesteuert?

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Dactylorhiza
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Strickmaschine: Lochkarten oder computergesteuert?

Beitrag von Dactylorhiza »

Hallo liebe Maschinenstrickerinnen und -stricker!

Diesen Beitrag habe ich bereits in einem anderen Forum verfasst, allerdings handelt es sich dabei nicht um ein auf (Maschinen-)Stricken spezialisiertes. Daher wurde mir empfohlen, mich hier umzusehen und ich zitiere mich mal selbst:

"Seit einer Weile schon spiele ich mit dem Gedanken, mir eine Strickmaschine zuzulegen (Feinstricker), da ich beim Handstricken oft Nackenverspannungen bekomme. Außerdem reizt mich die Möglichkeit besonders feine Garne zu verarbeiten. Ich bin mir noch nicht ganz sicher, welche Strickmöglichkeiten ich wirklich ausreizen möchte, aber ein Doppelbett sollte sie auf jeden Fall haben um rechte und linke Maschen zu stricken. Die Einsteigermaschine mit Plastiknadeln kommt für mich aus Haltbarkeitsgründen eher nicht in Frage. Und da wäre ich dann schon beim ausschlaggebenden Punkt. Meine Vorstellung ist einerseits, dass das Maschinchen eine möglichst lange Lebensdauer haben soll. Andererseits finde ich die Einschränkung auf einen Rapport von 24 Maschen bei einer Lochkartenmaschine nicht so reizvoll. Ich frage mich daher, wie hoch wohl die "durchschnittliche Lebenserwartung" einer computergesteuerten Strickmaschine ist. Dazu kommt natürlich noch, die mögliche "Abhängigkeit" einer computergesteuerten Maschine von einem Design-Programm, wofür unter Umständen nach einer gewissen Zeit die Hardware erneuert werden muss (geschweige denn, dass es möglicherweise in 20-30 Jahren obsolet wird, da keine entsprechende Hardware mehr verfügbar sein könnte).

Wie ist Eure Erfahrung in Bezug auf Lebensdauer eurer Maschine und die Nutzung bzw. Anwendung von Designprogrammen oder Lochkarten?

Danke und noch einen schönen Sonntag.

Viele Grüße

Dactylorhiza"
Irene Winter
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Re: Strickmaschine: Lochkarten oder computergesteuert?

Beitrag von Irene Winter »

Hallo Daktylorhiza,
deine Fragestellung ist interessant!
Meine älteste Strickmaschine ist weit über 100 Jahre alt. Ich nehme an, dass sie sich in 20-30 Jahren in ihrem Nutzwert nicht mehr sehr verändert, wenn ich nicht zu viele Nadeln schrotte. Für meine mitlelalten kriege ich Ersatzteile, wenn ich alles gut pflege, kann nicht viel schief gehen. Von den elektronischen habe ich eine schon kaputt (Elektronik und Leseeinheit) gekauft. Kein Problem, wenn man ein passendes modernes Board kaufen und einbauen kann Ersatzteile und Reparaturmöglichkeiten gibt es wenig und so muss man selber schauen, dass man auf dem Laufenden bleibt. Designpogramme werden kaum nach neuer Hardware schreien, weil es eben keine gibt. Eine Abhängikeit von Programmen besteht m. E. bei funktionierenden Maschinen nicht. Es gibt schon Ansätze, auch neue elektronische Heimstricker zu entwickeln, wahrscheinlich mit proprietärer Software, aber ich glaube, dass der Marktanteil zu gering sein wird, als dass es in absehbarer Zeit Serienprodukte geben sollte.
Bedenke auch, dass Strickmaschinen Herdentiere sind, es bleibt also sowieso nicht bei einer. Tröstlich, irgendwas geht dann immer!
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Michaela
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Re: Strickmaschine: Lochkarten oder computergesteuert?

Beitrag von Michaela »

Besser hätte ich es nicht ausdrücken können, Irene.

Den Hunderten meiner Ältesten kann ich vielleicht noch erleben.
Eine Lanze für die Lochkartenmaschine will ich noch brechen. Ich habe noch nicht einmal alle Möglichkeiten ausgeschöpft, obwohl ich die vorhandenen Musterkarten meist ignoriere und meine eigenen loche.
Und: falls mal der Strom kontingentiert wird, kann ich auch noch bei Kerzenschein stricken :-)

Ich gehe davon aus, dass meine Lochkartenmaschine (ist 40 Jahre alt) und auch meine elektronische (über 20 Jahre alt) mich in voller Funktion überleben werden, denn die Mechanik besteht aus Präzisionsteilen.
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Re: Strickmaschine: Lochkarten oder computergesteuert?

Beitrag von alonil »

Hallihallo,

Ich mische mich auch noch ein, um Michaela beizupflichten (komisches Wort, stimmt das hier überhaupt?):
Stromunabhängig, mechanisch arbeiten zu können ist auch für mich ein grosses Plus.
Und wenn mal was kaputt gehen sollte, was bei den alten Maschinen, vor "planned obsolescence", sowieso kaum vorkommt, kann man es meist selber reparieren.
Wenn die Elektronik geht, ist Schluss.

Lochkarten selber lochen: Wo mache ich mich dazu am besten schlau? (Ich habe gerade ganz frisch eine Duomatic mit Deco erstanden.)

Grüsse, Sabin
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Re: Strickmaschine: Lochkarten oder computergesteuert?

Beitrag von Kerstin »

Dactylorhiza hat geschrieben:Dazu kommt natürlich noch, die mögliche "Abhängigkeit" einer computergesteuerten Maschine von einem Design-Programm, wofür unter Umständen nach einer gewissen Zeit die Hardware erneuert werden muss (geschweige denn, dass es möglicherweise in 20-30 Jahren obsolet wird, da keine entsprechende Hardware mehr verfügbar sein könnte).
Wie ist Eure Erfahrung in Bezug auf Lebensdauer eurer Maschine und die Nutzung bzw. Anwendung von Designprogrammen oder Lochkarten?
Nachdem über die Maschinen schon geschrieben wurde (meine beiden elektronischen sind gut 20 Jahre alt und funktionieren bisher klaglos), noch ein paar Hinweise zu Software.

Ich verwende seit 1994 das Programm DesignaKnit. Als ich es kaufte, hieß es DesignaKnit 5 und lief unter DOS. Dann kamen diverse Upgrades, und es lief auf den Windows-Variationen, die in der Zwischenzeit auf dem Markt waren. Mittlerweile sind wir bei Version 8, es läuft auf Win10 und ist immer noch abwärtskompatibel, d.h. ich kann die Dateien, mit denen ich 1994 auf einem 386er PC gearbeitet und die ich immer wieder auf den jeweils aktuellen PC übertragen habe, nach wie vor öffnen und bearbeiten. Ich sehe die Problematik eher darin, ob man bereit ist, seine Arbeitsdaten konsequent zu sichern und beim Rechnerwechsel auf die neue Hardware zu bringen. Das hat aber nichts mit Stricksoftware im besonderen zu tun, das macht man hoffentlich mit allen seinen Arbeitsdat(ei)en.

Zahlreiche Grüße
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Re: Strickmaschine: Lochkarten oder computergesteuert?

Beitrag von Irene Winter »

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nota bene Dactylorhiza, nicht die Maschinen!
:duckrenn:

@alonil
Es gibt eine Leervorlage für die cutter. Ich finde aber die Quelle nicht mehr. Das ist eine Datei für einen Hobby laser cutter.
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Michaela
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Re: Strickmaschine: Lochkarten oder computergesteuert?

Beitrag von Michaela »

Irene Winter hat geschrieben:
@alonil
Es gibt eine Leervorlage für die cutter. Ich finde aber die Quelle nicht mehr. Das ist eine Datei für einen Hobby laser cutter.
Ich glaube, da kann ich helfen, ich habe zwar den Ravelry-Namen mfischer, aber hier im Forum muss muss ich nochmal nach dem Mitgliedsnamen der Passap-Fachfrau stöbern. Ihre Website gibt Aufschluss http://passapmfischer.blogspot.de/

Edit: Ich habe sie: die Fachfrau heißt auch hier mfischer memberlist.php?mode=viewprofile&u=14438
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Re: Strickmaschine: Lochkarten oder computergesteuert?

Beitrag von Montrealluchs »

Moin,

meine erste Elektronikmaschine habe ich 1988 hier in Hamburg von der Messe weggeschleppt, als Vorführgerät gekauft. Bisher hatte ich überhaupt keine Probleme damit, außer im letzten Jahr einmal Kondensatoren wechseln. Es ist meine Lieblingsmaschine geblieben, obwohl meine Herde auch angewachsen ist. Mit der 930er arbeite ich auch interaktiv.

Bei der 970 er stört mich, dass der Reihenzähler nicht extern läuft, sonst gibt es nix zu meckern.
Mein Grobi ist auch eine Lochkartenmaschine, aber wird nicht wirklich genutzt.

ich glaube nicht, dass das bei einer Kaufentscheidung hilft!!
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mit lieben Grüßen
Gisela
mfischer
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Re: Strickmaschine: Lochkarten oder computergesteuert?

Beitrag von mfischer »

Hallo Sabin,
Lochkarten kannst du entweder mit der Zange machen, dazu brauchst du Blankokarten.
Oder mit dem Schneideplotter (Irene, meiner schafft nur mit normalem Messer, nicht Laser) und einer Blanko-Karten-Datei, die man auf dem Computer editiert.
Die erste Methode ist zunächst günstiger.
Du kannst auch ab und zu gebrauchte Lochkarten für die Deco kaufen.
Hast du gar keine?

Um zum eigentlichen ersten Beitrag dieses Threads noch einen Bogen zu schlagen: Bei Passap/Pfaff-Lochkarten für den Deco ist es nicht nur ein 24 er, sondern immerhin ein 40er Rapport.
Mit der Passap E6000 geht dann - wieder eben elektronisch - jeder Rapport.
Die elektronischen Maschinen sind nun mal die fortentwickelteren, das ist unbestreitbar. Mich pfupfert es auch immer wieder, da einzusteigen, trotz aller schwarzer Voraussagen über die Haltbarkeit.
Andererseits schöpfe ich die Möglichkeiten meiner mechanischen Maschine bislang nur zu einem Teil aus, weil ich nicht immer so fleißig stricke.
Nun ja, was nicht ist, kann ja noch werden.
Mein ganz persönlicher Rat wäre: Fang zuerst mechanisch an.
LG an alle
und "Fachfrau" schmeichelt mir ja, aber ich wende nur erfolgreich an, was andere, wirkliche Spezialisten entwickelt haben.
Margrit
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Re: Strickmaschine: Lochkarten oder computergesteuert?

Beitrag von alonil »

Liebe Margrit

Es sind viele Lochkarten dabei, aber keine Blankokarten.

Doch, doch du bist hier schon die Passap-Fachfrau ;-)

LG, Sabin
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andrika
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Re: Strickmaschine: Lochkarten oder computergesteuert?

Beitrag von andrika »

alonil hat geschrieben:
Lochkarten selber lochen: Wo mache ich mich dazu am besten schlau? (Ich habe gerade ganz frisch eine Duomatic mit Deco erstanden.)

Grüsse, Sabin

Hi Sabin,
Ich schätze, dann hast du das schöne Maschinchen aus Luzern bekommen?
Vielleicht sieht man sich ja mal :) Viel Spass damit.

Andrea
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Re: Strickmaschine: Lochkarten oder computergesteuert?

Beitrag von alonil »

Liebe Andrea

Ich habe die Maschine in der Nähe von Frauenfeld geholt.
Wo war denn diese Luzerner Duo ausgeschrieben?

Hast du auch eine Duomatic?
Bist du auch in der Schweiz?

Ich wäre sehr interessiert an Austausch ;-)

Grüsse, Sabin
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andrika
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Re: Strickmaschine: Lochkarten oder computergesteuert?

Beitrag von andrika »

Die, die ich sah war bei tutti drin. Und direkt in Luzern. Dann lag ich wohl daneben :) Ja, ich hab mir ne Duo gekauft und bin nun auch auf der Jagd nach einem passenden Tisch. Meine Duo ist in einem super Zustand und war wohl bei der Dame in einem Schrank montiert. Leider wurde der Schrank entsorgt. Dafür war die Maschine super günstig.

Ich bin auch in der Schweiz, aber auf der Ostseite.....
Dactylorhiza
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Re: Strickmaschine: Lochkarten oder computergesteuert?

Beitrag von Dactylorhiza »

Vielen Dank für Eure hilfreichen Antworten. Ich habe mich nun überzeugen lassen, erst mal nach einer Lochkartenmaschine Ausschau zu halten. Nach etwas Recherche hat es mir ein Modell der Brother KH 89X-Serie angetan. Was würdet ihr denn sagen ist ein angebrachter Preis für so eine Maschine? Sind 500 Euro für Maschine mit Doppelbett zu viel? Mir fehlt da wirklich das Gefühl, wieviel man für so eine Maschine höchstens zahlen sollte.

Danke und Grüße

Dactylorhiza
Knackendöffel Maren
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Re: Strickmaschine: Lochkarten oder computergesteuert?

Beitrag von Knackendöffel Maren »

Hallo,
500€ finde ich nicht zu viel, wenn das Doppelbett schon dabei ist. Hauptsache alle Kleinteile und die Anleitungen sind dabei. Wenn nicht, wird es viel teurer. :D In der Anleitung sind alle Zubehörteile aufgelistet.
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Viele Grüße von Maren



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Uschi58
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Re: Strickmaschine: Lochkarten oder computergesteuert?

Beitrag von Uschi58 »

Hallo,

ich habe mit Lochkartenmaschinen angefangen und bin nun mit meiner Brother KH930 glücklich. Alles sind gute Maschinen. Wenn man aufwendige Muster selber erstellen will und keinen großen Fundus an Lochkarten hat, ist das Lochen mit der Zange sehr kraftaufwändig und dauert auch. So kraftaufwändig, dass ich es heute nicht mehr machen möchte. Die elektronische Maschine hat alle Ca. 500 Muster auf Knopfdruck parat. Für Kindersachen habe ich viel bemustert, aber für mich und meinen Mann bzw für Socken brauche ich heute die Elektronik gar nicht einschalten. D.h. du kannst auf einer elektronischen Brother Maschine völlig stromlos, Strom unabhängig stricken und die Elektronik nur nach Bedarf nutzen. Der Reihenzähler funktioniert genauso mechanisch.
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Gruß
Uschi

(fast) reine Maschinenstrickerin auf Brother KH-930 mit Doppelbett und Simet-Motor, KH-892 mit Doppelbett, DK 7
Dactylorhiza
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Re: Strickmaschine: Lochkarten oder computergesteuert?

Beitrag von Dactylorhiza »

Hallo Uschi,

danke für deine Einschätzung. Mir war tatsächlich nicht bewusst, dass man mit einer elektronischen Strickmaschine auch rein mechanisch stricken kann. Aber ich stelle mir das recht aufwendig vor?!

Viele Grüße

Dactylorhiza
Kerstin
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Re: Strickmaschine: Lochkarten oder computergesteuert?

Beitrag von Kerstin »

Dactylorhiza hat geschrieben:Mir war tatsächlich nicht bewusst, dass man mit einer elektronischen Strickmaschine auch rein mechanisch stricken kann. Aber ich stelle mir das recht aufwendig vor?!
Hallo,

ich bin mir nicht ganz sicher, was für Vorstellungen Du vom Maschinestricken hast.
Es gibt Leute, die glauben, dass man nur irgendwo Wolle einfüllt, einen Knopf drückt, fest an sein Wunschmodell denkt, und nach einer Stunde fällt unten der fertige Pullover heraus. So läuft es aber nicht. :-)
Elektronik bzw. Lochkarten sind nur zum automatischen Bemustern nötig. Alles andere geschieht höchst un-automatisch und von Hand. Das bedeutet vor allem: Mangels geeigneter fertiger Anleitungen rechnet man (ggf. mit Hilfe von Strickrechnern bzw. Programmen) anhand seiner Maschenprobe aus, wie viele Maschen und Reihen man für ein bestimmtes Teil benötigt und an welchen Stellen man zu- oder abnehmen oder stilllegen muss. Das strickt man dann, mit Muster (dazu braucht man ggf. Lochkarte oder Elektronik) oder ohne (dazu braucht man nix) oder auch mit händischer Bemusterung (dazu braucht man Konzentration). Mit jedem Schieben des Schlittens von einer Seite auf die andere strickt man eine Reihe. Wenn Formgebung dran ist, nimmt man von Hand Maschen zu oder ab. Am Ende fügt man die Teile zusammen und arbeitet das Ganze aus.

Wenn Du noch nie mit einer Maschine gearbeitet hast und keine rechte Vorstellung davon hast, wie es funktioniert, solltest Du Dir vor dem Kauf erst einmal bei irgend jemandem in Deiner Nähe anschauen, wie das geht. Ansonsten gibst Du möglicherweise viel Geld aus für etwas, das nicht das tut, was Du Dir erwartest.

Zahlreiche Grüße
Kerstin
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Mallory
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Re: Strickmaschine: Lochkarten oder computergesteuert?

Beitrag von Mallory »

Ich würde auch gern noch hinzufügen, dass ich das Lochen der Lochkarte von Hand nicht als kraftaufwendig empfinde :mrgreen:
(Mein Arzt hat mir kürzlich gesagt, ich hätte gut ausgebildete Schultermuskeln, aber das ist wohl eher nicht der Grund ...)
Nein, im Ernst, es gibt dafür ein gutes Stanzgerät. Was stimmt, ist, dass es seine Zeit braucht. Und es ist lästig, wenn man sich noch nicht für ein Muster entschieden hat und mehrere "probestricken" möchte, also mehrere Karten zum Probieren braucht. Aber das hält mich nicht davon ab, mit meiner Lochkartenmaschine super zufrieden zu sein.
Grüße von Anna
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