Industriebund (2/1) auf Einbett umhängen

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Nadelspiel
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Industriebund (2/1) auf Einbett umhängen

Beitrag von Nadelspiel »

Hallo zusammen,
ich bin seit kurzem Besitzerin einer Brother KH 860 + KR 830 und taste mich nun an das Maschinenstricken heran. Bündchen habe ich bereits ausprobiert und bisher gefällt mir am besten das "2/1 Industriebündchen", obwohl mit die erste Reihe nach Abnehmen des Kontrastgarnes immer noch zu locker ist. Verwendet habe ich 4-fädige Sockenwolle, Maschenweite 3 und Feinstrickhebel auf II für die erste Reihe mit der Hauptfarbe. Danach habe ich auf Maschenweite 4 und Feinstrick auf I gestellt. (Über Tipps hierüber wäre ich ebenfalls dankbar 8-) )
Beim Umhängen auf das Einbett habe ich dann jede 3. Nadel doppelt belegt. Fehlen mir diese Maschen dann im Endeffekt nicht? Denn das glattrechts gestrickte nun enger als das Bündchen :ratlos:
Liegt der Fehler beim Umhängen? Wie berechne ich denn generell die Maschenanzahl beim Einsatz des Doppelbetts? Angenommen ich benötige XY Maschen auf dem Einbett für das Strickstück, wie wird die Maschenzahl dann auf das Doppelbett verteilt?
Danke!
BeaBea
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Re: Industriebund (2/1) auf Einbett umhängen

Beitrag von BeaBea »

Hallo,
Ich gehe bei der Berechnung genau umgekehrt vor: per Maschenprobe errechne ich die benötigte Maschenzahl für das Haupt-Muster (hier: glatt rechts?). Die gleiche Maschenzahl schlage ich dann für das Bündchen an, im Falle des Industrie-Bündchens die gesamte Breite auf EINEM Bett, leere Nadeln zählen mit, da sie ja nach dem Umhängen auch belegt sind.

In bezug auf Maschenweite musst du wirklich ausprobieren, welche bei dem Garn am besten passt. Die erste Reihe, also Zick-Zack-Reihe, sollte mit möglichst kleiner Maschenweite gestrickt werden, 2. und 3. Reihe etwas grösser, 4. Reihe mit der Maschenweite für das Bündchen.
Oder mit Kontrastgarn anfangen, eine Reihe (bei Doppelbett eine Runde) mit Nylonfaden, dann mit dem Hauptgarn erneut anschlagen und stricken. Vor den Entfernen des Nylonfadens das Bündchen kräftig in Längsrichtung ziehen, das verhindert einen welligen Rand.
Grüsse,
BeaBea
Stricke mit der Hand mit 2 bis 5 Nadeln, mit Maschine auf Passap Duomatic80, Silver Reed LK150, Brother KH892, Passap D Krausstricker und White 1502 (baugleich mit Superba S47/Singer Memo II)
Kerstin
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Re: Industriebund (2/1) auf Einbett umhängen

Beitrag von Kerstin »

Nadelspiel hat geschrieben: Sa Nov 25, 2017 15:20Verwendet habe ich 4-fädige Sockenwolle, Maschenweite 3 und Feinstrickhebel auf II für die erste Reihe mit der Hauptfarbe. Danach habe ich auf Maschenweite 4 und Feinstrick auf I gestellt. (Über Tipps hierüber wäre ich ebenfalls dankbar 8-) )
Man kann Bündchen mit Sockenwolle problemlos als nicht-Industrieform-Bündchen mit zwei links, zwei rechts stricken, indem man die Maschenweite kleiner einstellt. Netz- und Rundreihen grundsätzlich mit MW 0/0 und ggf. Feinstrickhebel II stricken, dann wird der Anschlag auch nicht zu locker. Steht aber auch so im Anleitungsheft, wenn ich mich recht entsinne. Erst nach den Rundreihen allmählich auf die gewünschte Bündchen-MW erhöhen. Ich würde hier auf maximal 3/3 gehen.
Beim Umhängen auf das Einbett habe ich dann jede 3. Nadel doppelt belegt. Fehlen mir diese Maschen dann im Endeffekt nicht? Denn das glattrechts gestrickte nun enger als das Bündchen :ratlos:
Ja, das ist normal, weil Du beim Industriebündchen nun mal ein Drittel mehr Maschen hast, das beim Umhängen dann verschwindet. Mehr Maschen ergeben logischerweise mehr Weite. Deshalb würde ich ein Industriebündchen nur dann einsetzen, wenn das Hauptmuster sehr stark in die Breite geht. Ein normales 2re-2li-Bündchen sieht ebenso gut aus, wenn es richtig gemacht wird, und es zieht sich besser zusammen, weil es nicht mehr Maschen enthält als das glatt rechte Teil.
Liegt der Fehler beim Umhängen? Wie berechne ich denn generell die Maschenanzahl beim Einsatz des Doppelbetts? Angenommen ich benötige XY Maschen auf dem Einbett für das Strickstück, wie wird die Maschenzahl dann auf das Doppelbett verteilt?
Wie Bea schon schreibt, es zählt die Arbeitsbreite, und nichts sonst. Es zählen niemals die einzelnen Maschen oder Nadeln. Spätestens wenn Du ein Doppelbettmuster mit ausgelassenen Nadeln strickst, kommst Du sonst in Teufels Küche.
Deine Arbeitsbreite bzw. die benötigte Maschenzahl bemisst Du natürlich nicht nach den Maschen der Bündchen-Probe, sondern Du machst eine anständige Maschenprobe im Hauptmuster, wie hier beschrieben:
:arrow: http://www.strickmoden.de/stricktipps/maschenprobe.html%5DMaschenprobe

Dabei spielt es keine Rolle, wie die Nadeln auf die Betten verteilt sind, weil Du grundsätzlich zwischen den Nadeln 21 links und 21 rechts und über 60 Reihen zwischen den Markierungen misst.

Zahlreiche Grüße
Kerstin
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Nadelspiel
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Re: Industriebund (2/1) auf Einbett umhängen

Beitrag von Nadelspiel »

Danke für Eure Hilfe und den Link für die Maschenprobe! Dann versuche ich mal das "normale" 2re-2li Bündchen, das scheint mir für den Anfang doch einfacher ;-)

Viele Grüße
Gaby
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