Tipps und Tricks für Fair Isle?

Für Fragen und Tipps zu Anleitungen und Problemen damit, Stricktechniken u. Vorgehensweisen
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Antigone
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Tipps und Tricks für Fair Isle?

Beitrag von Antigone »

Hallo!

Nachdem ich im letzten halben Jahr bereits etliche (für mich) neue Techniken wie RVO und Rundstricken gemeistert hatte, wagte ich mich gestern an eine neue Herausforderung: das Stricken mit zwei Farben (oder Fair Isle, wie das offenbar neuerdings heißt). Kann doch auch nicht so schwer sein, dachte ich mir. Also blätterte ich noch schnell mein schlaues Grundlagenbuch durch, schaute ein, zwei Videos auf You tube, und los ging es.

Aber meine Güte, das hab ich doch gewaltig unterschätzt. Nach drei Reihen musste ich abbrechen, weil ich akute Konzentrationsprobleme hatte. Und das mit den zwei Fäden war ein einziges Gewurschtel. Immerhin hab ich erkannt, warum so viele darauf schwören, das ausschließlich in (rechten) Runden zu stricken. Die Rückreihen sind ja noch mal ne Herausforderung für sich. Jetzt ist mein Strickding zwar ein reines Spaßprojekt (soll aber natürlich trotzdem schön werden), aber vor allem ein Test, ob ich mich in Zukunft auch an "richtige" Fair Isle Projekte wagen soll. Meine konkreten Fragen sind jetzt:

- wie fest oder wie locker soll/kann der zweite Faden tatsächlich sein, damit sich das spätere Strickstück nicht zusammenzieht? Oder wird das durch Blocken hinterher dann eh besser?
- ich hab den Eindruck, dass sich die Maschenprobe geändert hat durch das zweifarbige. Plötzlich ist die Reihe viel höher als vorher? Ist das immer so?
- ganz allgemein: habt ihr Tipps und Tricks, gute Internetseiten oder gute Grundlagenbücher (idealerweise nicht auf Englisch), die ihr empfehlen könnt?

lg, A.
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Kraut2010
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Re: Tipps und Tricks für Fair Isle?

Beitrag von Kraut2010 »

Hallo!

aus eigener Erfahrung, da hilft nur üben, üben, üben. Das muss man ins Gefühl bekommen.
viele liebe Grüße Barbara
erdbeere

Re: Tipps und Tricks für Fair Isle?

Beitrag von erdbeere »

Hallo,

wer schon mal Bilderpullis gestrickt hat, kennt das Gewurschtel mit mehreren Farben und das Verkreuzen der Fäden auf der Rückseite. Aber Fair Isle (ich hab das noch unter Norwegertechnik gelernt) ist natürlich durch die Spannfäden auf der Rückseite nochmal anders. Wie schon geschrieben wurde, da hilft nur probieren über studieren und üben, üben. Man muss erst den Dreh raus haben und das Gefühl für die richtige Spannung bekommen. Mehr kann ich dazu auch nicht sagen.

Tschüß erdbeere :smiling:
Bärbl13
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Re: Tipps und Tricks für Fair Isle?

Beitrag von Bärbl13 »

Hallo Antigone,

diesen Winter habe ich mehrere Mützen in Fair Isle Technik gestrickt. Auch bei mir war ein erstes Probieren, weil ich das vorher auch noch nie gemacht hatte. Ich kann Dir daher aus eigener Erfahrung sagen, es hilft nur üben, üben, üben und noch mehr Geduld. Die größte Herausforderung ist, wie Du schon bemerkt hast, das gleichzeitige Halten der beiden Fäden.

Mein Tipp: Führe den einen Faden wie üblich um Deinen Zeigefinger rum, den anderen gegengleich. Dann stricke in Runden, z.B. mit einem Nadelspiel 1 M in der einen Farben, 1 M in der anderen Farbe. Dann 2 M abwechselnd mit der Farbe üben. Das wichtigste ist dabei, dass die Fadenspannung bei beiden Fäden möglichst gleich fest ist, aber nicht zu fest, sonst zieht sich alles zusammen. Je leichter die Fäden um den Zeigefinger gleiten, um so perfekter wird das Ergebnis. Aber das ist eben eine Frage Deiner Geduld und wieder üben, üben, üben. Du wirst merken, es wird mit jedem Mal besser.

Trau Dich nur!!
Viele Grüße
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Antigone
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Re: Tipps und Tricks für Fair Isle?

Beitrag von Antigone »

Bärbl13 hat geschrieben:
Trau Dich nur!!
Oh - ich trau mich eh! :biggrin:
Aber mehr als 2 Reihen am Stück schaff ich im MOment noch nicht, ohne das Ding in die nächste Ecke pfeffern zu wollen... Was musste ich mir auch gleich eine Mütze mit Muster & Schriftzug aussuchen...

lg, A.
Michaela
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Re: Tipps und Tricks für Fair Isle?

Beitrag von Michaela »

Die Fadenspannung muss bei beiden Fäden gleich sein.
Außerdem legt man zu Beginn des Strickens fest, welche Farbe immer oben ist und welche immer unten liegt.
Das macht das Strickbild viel gleichmäßiger.

Ich habe einmal geübt, den einen Faden mit links, den anderen mit rechts zu stricken, die Fadenspannung war immer ungleichmäßiger als wenn ich beide Fäden mit links gestrickt habe.

Wer zu fest strickt und dadurch das ganze krumpelt (dann nützt auch waschen nichts), kann das Strickstück beim Rundstricken umstülpen, dass die Seite mit den Spannfäden außen verläuft, das lockert die Fäden automatisch.
Viele Grüße - Michaela
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Re: Tipps und Tricks für Fair Isle?

Beitrag von bergfee »

Hallo
es gibt doch einen Strickfingerhut von der Firma Prym. In den kann man die beiden Farben einspannen und hat somit kein Gewurschtel mehr am Finger.
LG
Sonja
Liebe Grüße Sonja :-)

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Michaela
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Re: Tipps und Tricks für Fair Isle?

Beitrag von Michaela »

somit kein Gewurschtel mehr am Finger.
Das Gewurschtel ist nicht der Punkt, sondern, dass die Fäden nicht gleichmäßig gebraucht werden, somit hängt immer einer loser als der andere, auch am Strickfingerhut.
Ich komme damit nicht klar, aber das ist auch kein Maßstab.
Man muss die Fäden so wickeln, dass sie getrennt laufen, und zwar ab dem Ringfinger, nicht erst ab dem Zeigefinger. Dort haben sie sich oft schon so umeinander gedreht, dass sie am Strickfingerhut blockieren.
Viele Grüße - Michaela
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Re: Tipps und Tricks für Fair Isle?

Beitrag von Bärbl13 »

Michaela hat geschrieben:
somit kein Gewurschtel mehr am Finger.
Das Gewurschtel ist nicht der Punkt, sondern, dass die Fäden nicht gleichmäßig gebraucht werden, somit hängt immer einer loser als der andere, auch am Strickfingerhut.
Ich komme damit nicht klar, aber das ist auch kein Maßstab.
Man muss die Fäden so wickeln, dass sie getrennt laufen, und zwar ab dem Ringfinger, nicht erst ab dem Zeigefinger. Dort haben sie sich oft schon so umeinander gedreht, dass sie am Strickfingerhut blockieren.
Hallo Michaela,

das war jetzt auch ein Tipp für mich. :oooh: Es stimmt, dass die Fäden oft schon ineinander verschlungen am Zeigefinger ankommen. Danke! :D
Und wie Du schon geschrieben hast, muss man sich immer merken, welcher Faden oben und welcher unten liegen soll, wegen des Verwebens der Fäden, damit alles schön glatt bleibt und immer von gleichmäßig verwoben wird. Das hatte ich vergessen zu erwähnen.
Viele Grüße
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maschenmoni
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Re: Tipps und Tricks für Fair Isle?

Beitrag von maschenmoni »

Hallo Antigone,
durch's das Fair Isle - stricken habe ich gelernt, den Faden mit beiden Händen (je 1Faden pro Hand) zu stricken. Gelernt habe ich, nur mit der rechten Hand zu stricken.
Es hat einige Mühe und Übung gebraucht, aber es hat sich sehr gelohnt - denn jetzt hilft es mir ungemein beim Doppelstricken.
Kann nur wärmstens empfehlen, es auszuprobieren.
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Antigone
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Re: Tipps und Tricks für Fair Isle?

Beitrag von Antigone »

Ja, das mit den zwei HÄnden hab ich mir jetzt mal auf ein paar Videos angeschaut, und das scheint mir tatsächlcih sehr plausibel. Werd ich heute dann gleich mal ausprobieren. Ich hoffe, es klappt - oder ich krieg einen Knoten in den Fingern.... :biggrin:

lg, A.
maschenmoni
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Re: Tipps und Tricks für Fair Isle?

Beitrag von maschenmoni »

Dann wünsche ich Dir viel Erfolg.
Würde Dir empfehlen, erst nur mal mit der rechten Hand zu stricken!
Wenn dass denn klappt, langsam mit einer Probe beidhändig versuchen. :twink:
Werde hier immer mal ausschau halten um Deinen Fortschreitbericht zu lesen. :)
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hht
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Re: Tipps und Tricks für Fair Isle?

Beitrag von hht »

Ich "parke" die beiden -oder drei- Knäuel immer in voneinander entfernt stehenden Dosen. Dann verwurstelt nichts vor dem Strickfingerhut.
Wichtig beim Drehen das Strickstück immer in die entgegengesetzte Richtung- einmal nach vorne, einmal nach hinten drehen-( beim Reihen stricken statt in Runden.)
Man kann auch einen Faden um den Zeigefinger, einen um den Mittelfinger wickeln und beide Finger gleich halten, das hilft auch, die Spannung locker zu halten.
Lalela

Re: Tipps und Tricks für Fair Isle?

Beitrag von Lalela »

hallo...ich hab das auch schonmal versucht :D
ich hab die wolle in verschliessbare tüten gepackt, aber so das genug luft ist, das der farden rauslaufen kann....ich hab aber leider das problem das ich den 2 farden zu fest stricke :(
bin aber immer noch fleissig am üben
glf
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Re: Tipps und Tricks für Fair Isle?

Beitrag von glf »

ja, ich habe auch bei zwei Fäden lange zu fest gestrickt. Seit ich einen Faden rechts und einen links halte, ist das viel besser geworden! Die unterschiedliche Fadenspannung gleiche ich aus indem ich an der einen Hand den Faden um den kleinen Finger wickle und an der anderen Hand nur über den Zeigefinger lege.
Grüße von glf
Strickerle
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Re: Tipps und Tricks für Fair Isle?

Beitrag von Strickerle »

Hallo Ihr Lieben,

die Frage ist zwar schon eine Weile her aber mein Rat wäre einen Faden wie gewohnt zwischen kleinem und Ringfinger der linken Hand laufen zu lassen und um den Zeigefinger zu wickeln. Den zweiten Faden um den Mittelfinger wickeln.

Gruß Sabine
Grüßle von Sabine :strick:
Antigone
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Re: Tipps und Tricks für Fair Isle?

Beitrag von Antigone »

Ach, soooo lange ist das doch noch gar nicht her. Und nachdem ich immer noch mit der Materie kämpfe, bin ich auch noch für jeden Tipp dankbar!

Kurzes Update: Das mit beiden Händen stricken sah dann auf Videos doch einfacher aus, als es beim Nachmachen dann tatsächlich ist. :biggrin: Kam mir selten zuvor so ungeschickt vor. Aber egal - dafür werd ich langsam besser damit, auf die herkömmliche Art zu stricken und beide Fäden in der linken Hand zu führen. Rechts gehts sogar schon ganz gut, links ist so ne Sache....

Im Moment strick ich halt immer wieder mal an meiner Mütze weiter, wenn mir nach einer Herausforderung ist. Wenn mal ein Ergebnis sichtbar sein wird, zeig ich euch mal ein Foto...

lg, A.
Anna1966
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Re: Tipps und Tricks für Fair Isle?

Beitrag von Anna1966 »

Das kommt immer drauf an, wie man es gelernt hat zu stricken. Ich komme aus den Niederlanden und wir stricken da grundsätzlich mit der rechten Hand. Die rechte Nadel steckt dann unterm Arm und die ganze Hand hat dann Platz um den Faden um die Nadel zu legen, dabei lege ich den Faden um den rechten Zeigefinger. (Nennt man auch englische Methode: In der Schule gelernt und es geht rasend schnell).
Meine Mutter, die Deutsche war, hat immer einen Anfall bekommen und mir versucht beizubringen, wie man in Deutschland strickt. Nun, ich finde die deutsche Variante immer noch schwieriger aber sie hat mir beim Norwegermuster stricken ungemein geholfen. Dabei variiere ich also beide Methoden, geht ganz einfach.

ich wusste gar nicht, dass diese Strickmuster jetzt Fair Isle heißen, früher hießen sie einfach "Norwegermuster".

Liebe Grüße, Anna
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