Materialverbrauch: Tunnelpatent

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joalip
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Materialverbrauch: Tunnelpatent

Beitrag von joalip »

Hallo alle miteinander!

Ich würde gerne einen Schal aus Sockenwolle (insgesamt habe ich 800m) zu einem Schal mithilfe einer 3,5mm Nadel verstricken. Das Tunnelpatent (eins rechts, Masche wie zum linksstricken abheben mit dem Faden vor der Nadel, usw.) gefällt mir recht gut, jedoch frage ich mich, ob da die Sockenwolle ausreicht, weil Patentmuster ja generell eher "materialschluckend" sind. Leider finde ich fast gar kein Suchergebnis für "Tunnelpatent", aber vielleicht kennt sich ja wer hier damit aus :)
Siebenstein
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Re: Materialverbrauch: Tunnelpatent

Beitrag von Siebenstein »

Wieg dein Garn, strick ein Probeläppchen über ca. 30 Maschen und 30 Reihen, wiege auch dieses, und rechne dann hoch, ob dein Garn für die gewünschte Größe deines Schals ausreicht.
Puubaer
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Re: Materialverbrauch: Tunnelpatent

Beitrag von Puubaer »

Hallo,

Ich rechne bei Patentmuster immer grob das doppelte ein - im Endeffekt bleibt da was übrig, ich schätze so auf die Hälfte bis 2/3 Mehrverbrauch bei Vollpatent. 800m (4fädig?) Halte ich da zu wenig.
Bedenke, Patent weiter sich noch sehr. Daher kann ich mich Ulrike nur anschließen, um das auswiegen, vielleicht etwas spannen wirst du nicht drum herum kommen.

Liebe Grüße,
Stefan
Kerstin
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Re: Materialverbrauch: Tunnelpatent

Beitrag von Kerstin »

joalip hat geschrieben:Das Tunnelpatent (eins rechts, Masche wie zum linksstricken abheben mit dem Faden vor der Nadel, usw.) gefällt mir recht gut, jedoch frage ich mich, ob da die Sockenwolle ausreicht, weil Patentmuster ja generell eher "materialschluckend" sind. Leider finde ich fast gar kein Suchergebnis für "Tunnelpatent", aber vielleicht kennt sich ja wer hier damit aus :)
Hallo,

den Ausdruck "Tunnelpatent" habe ich noch nie gehört oder gelesen. Das, was Du beschreibst, halte ich für überhaupt kein Patent im eigentlichen Sinn, sondern für Rundgestrick bzw. Doubleface.
Patent hat Umschläge, die in der Folgereihe zusammen mit der jeweiligen Masche abgestrickt werden; oder es werden Maschen tiefer eingestochen (was auf dasselbe heraus kommt). Deine Version hat offenbar keine Umschläge, sondern es werden lediglich Maschen abgehoben, und in der Rück-Tour werden die abgehobenen gestrickt und die gestrickten abgehoben, immer ohne Umschlag oder Tieferstechen. Bitte korrigiere mich, wenn ich Deine Daten falsch interpretiert habe.
Bei einfarbigem Gestrick erzielst Du denselben Effekt, wenn Du einfach in Runden strickst und später die offenen Enden der Röhre zusammennähst.

Für einen Schal, wie Du ihn beschreibst, brauchst Du jedenfalls ziemlich genau die doppelte Menge Garn wie für einen "normalen" Schal, weil Du ja quasi in doppelter Lage strickst.

Zahlreiche Grüße
Kerstin
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Re: Materialverbrauch: Tunnelpatent

Beitrag von liane »

Kerstin, gibt es das wirklich, dass Du eine Begriff aus der Strickwelt nicht kennst?
Tunnel- oder Schlauchpatent ist ein uralter Begriff, den schon meine Vor-Vormütter (und das ist schon ganz schön lange her) verwendet und das auch gestrickt haben. Z.B. als Gürtel oder für senkrechte Blenden an dicken Jacken.
Auch wenn es im üblichen Sinn kein Patent ist, wird es dennoch so genannt, evtl. weil die Strickerinnen damals die Zeit nicht hatten, sich viele neue Begriffe für eine einfache Strickerei auszudenken. Heute "patentieren" sich ja viele Strickerinnen "eigene " Muster aus uralten, nur indem sie ihnen blumige Namen verpassen.

Grüßle
Liane
Basteline
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Re: Materialverbrauch: Tunnelpatent

Beitrag von Basteline »

Tunnelpatent sagt mir auch nichts, aber Schlauchpatent schon.
Und das wird einiges an GArn fressen, das ist schon mal klar.
Liebe Grüße
Basteline
....und lasset die Nadeln schwingen!
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Re: Materialverbrauch: Tunnelpatent

Beitrag von Kerstin »

liane hat geschrieben:Kerstin, gibt es das wirklich, dass Du eine Begriff aus der Strickwelt nicht kennst?
Hallo Liane,

ja, natürlich, bestimmt unendlich viele, und nicht nur solche, die regionale Spezialausdrücke sind. Insofern danke, dass Du mir auf die Sprünge hilfst. :-)
Mit "Schlauchpatent" hätte ich sicherlich etwas anfangen können. Den geistigen Sprung vom Tunnel zum Schlauch habe ich nicht geschafft.

Es gibt übrigens auch unzählige Techniken, die ich noch nie angewandt habe. Nicht umsonst bin ich zuständig für theoretisches, aber nicht unbedingt für praktisches Stricken. ;-)

Zahlreiche Grüße
Kerstin
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