Alte Knittax: Problem mit den Nadelzungen

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-Suse

Alte Knittax: Problem mit den Nadelzungen

Beitrag von -Suse »

Hallo.
Am Samstag habe ich eine alte Knittax, sicher über 50 Jahre alt, geschenkt bekommen. Auf dem Schlitten befinden sich nur zwei Knöpfe zum drücken und eine Schraube zum Maschenweite einstellen.
Nun mein Problem: Stricke gerade eine Babydecke für meinen Sohn und nach ein paar Reihen bleibt der Faden auf den Zungen liegen sodass ich von Hand nachhelfen muss. Habe schon einiges ausprobiert aber nichts hilft. Es ist auch sehr unregelmäßig, mal gar nicht. Für Hilfe wäre ich sehr dankbar.
Hummelbrummel
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Beitrag von Hummelbrummel »

Hallo Suse,

ich habe eine ähnlich alte Maschine (allerdings ein Doppelbett von einer anderen Firma) und habe ebenfalls am Samstag mein erstes einigermaßen ernsthaftes Stück angefangen.
Und hatte genau das gleiche Problem. Reihenweise habe ich die Nadeln von Hand durchgezogen und dann ging noch einiges andere schief, so das ich erst mal aufgab. Am Ende hatte ich erheblich Zweifel, ob diese Maschine überhaupt rechte Maschen stricken kann...

Bei dem, was dann am Schluss aus der Maschine kam, schienen mir die Maschen extrem eng zu sein. Beim Stricken selbst hatte ich allerdings das Gefühl, es könnte daran liegen, dass der Faden nicht genug gespannt war, da kam mir alles sehr locker vor (allerdings hat mehr Fadenspannung am Samstag nicht geholfen, weniger auch nicht.)
Dann habe ich mir gedacht, dass es vielleicht an den Gewichten liegt: Wenn kein Zug dran ist, rutschen die alten Maschen nicht über die neuen ab. Allerdings habe ich auch hier durch herum probieren keine Lösung gefunden. Es ging einfach nicht.

Gestern habe ich dann noch mal was ganz Neues angefangen, erst mal ein ganz schmales Probestückchen. Plötzlich ging es, und meine Tochter (9) hat gestern problemlos zwei Puppenschlafsäckchen gestrickt, mein Sohn (11) heute nach der Schule einen Schal.
Dabei hatte ich für die Schlafsäcke die gleichen Einstellungen mit der gleichen Wolle - es sei denn, die Kids haben sie ungleichmäßig gewachst, was mir noch als mögliche Ursache eingefallen ist.

Also: Leider kann ich Dir die Lösung des Problems nicht nennen, aber vielleicht strickt Deine ja auch morgen wieder gut und ich bin ebenfalls sehr gespannt, was die erfahrenen Strickerinnen sagen, denn ich wollte schon die gleiche Frage stellen - für die nächste Katasrophe.

Viele Grüße, Hummelbrummel
-Suse

Beitrag von -Suse »

Hallo Hummelbrummel.
Leider hat sich mein Problem nicht über Nacht erledigt.
Habe die Decke trotzdem fast fertig :lol: und jetzt fallen viele Maschen immer wieder herunter :x
Ich denke es liegt irgendwie an den Gewichten, denn immer wenn ich die verändere geht es kurz ganz gut.... oder was sonst?
Hast du vielleicht auch zuerst ein großes, also breites, Stück gestrickt und dann deine Kinder einfach Schmalere??
Vielleicht ist ja das die Lösung :?:
Viele Grüße, Suse
wischelundwuschel
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Beitrag von wischelundwuschel »

Hallo Suse,

also ich stricke ja auch auf einer alten Knittax und da verwende ich gar keine Gewichte beim stricken. Einfach nur anschlagen und losstricken - kann es vielleicht sein, dass die Zungen in den Gelenken nicht mehr ordentlich funktionieren und der Klappmechanismus dadurch nicht immer funktioniert. Vielleicht liegt es aber auch an der Fadenspannung.....?
liebe Strick-Grüsse
Wischel

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Hummelbrummel
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Beitrag von Hummelbrummel »

Hallo Suse,

nein, die Stücke, die wir da gestrickt haben, waren ziemlich genau gleich breit.

Das kann es also nicht gewesen sein. Ich bin ja auch noch Anfängerin und bei meinen Probestückchen. Heute habe ich versucht, Baumwollgarn zu verstricken, als Maschenprobe um mich irgendwann mal an einen Pulli zu wagen.

Da trat das Problem dann wieder auf, allerdings nur bei den Maschen weiter rechts. (Das letzte Mal hingen sie abwechselnd rechts und links oder überall.)

Zum einen habe ich die Maschenweite Stück für Stück vergrößert und hatte das Gefühl, dass die Maschine sich zusehends wohler fühlte. Zum anderen habe ich schon den Eindruck, dass es sehr wichtig ist, die Gewichte in recht kurzen Abständen umzuhängen. In meiner Anleitung steht, an den Rändern alle 20 Reihen, aber ich habe sie heute alle 10 Reihen umgehängt, weil es so aussah, als könnte das gut sein.

(Ich habe aber keine Knittax, sondern eine Gilgen Doppelbett. Habe heute aber nur an einem Bett glatt rechts gestrickt und neulich schon mal festgestellt, dass meine Maschine ohne Gewichte überhaupt nichts Sinnvolles tut. )

Wenn die Maschen nicht durch flutschen und ich sie von Hand durchziehen muss, dann habe ich das Gefühl, das ist alles recht locker. Im Maschenbild ist es aber fest und mir ist heute sogar der Faden gerissen, als der Schlitten unterwegs stecken blieb.

(Über die Ursache bin ich immer noch ab Grübeln....)

Dann habe ich noch eine Beobachtung gemacht: Ich wickle das Garn mit so einem Kreuzwickler um und lege das Knäuel hinter die Maschine auf den Boden. Trotzdem macht es beim Abwickeln manchmal irgendwie Schlingen, die sich um die erste Schlaufe am Fadenhalter wickeln. Es ist kein richtiger "Wurschtel", eher nur leicht verdreht.
Und dann fängt die Maschine an, unregelmäßig zu arbeiten.
Als ich das bemerkte, begann ich, bei jeder Reihe auch mal einen schnellen Blick auf die Fadenführung zu werfen.

Also kurz zusammengefasst - nachdem ich die Maschenweite erhöht, die Randgewichte mit viel Gefühl ständig umgehängt und einen steten Blick auf die Fadenführung hatte - schnurrte sie ganz schön vor sich hin.

(Jetzt frage ich mich, ob man die Maschenproben so mühsam abketten muss oder nicht und wie Erfahrene damit umgehen, dass die Herstellung von Maschenproben unendlich viel Wolle frisst.... )

Viele Grüße und viel Erfolg!

Hummelbrummel
felidaehh

Beitrag von felidaehh »

Zu Euren Problemen mit den Maschinen kann ich Euch leider nicht helfen, sorry.
Aber was die MaPro's angeht: Ja, die muß man mit der Hand abhäkeln, macht aber nix, das übt dann für's Strickstück ungemein :wink: Tja, und mittlerweile kaufe ich immer etwas mehr Wolle ein, um das Garn für die MaPro "über" zu haben.

Was mir allerdingts noch zu den Maschinen einfällt, 50 Jahre alt....könnte es eventuell sein, dass das Maschinchen mal gereinigt werden möchte? Altes verharztes Öl, Wollflusen etc in den Nadeln, das kann schon sein, dass es da klemmt. Und was mir noch so durch den Kopf geht: Haben die Maschinen eine Sperrschiene...?
kbh

Beitrag von kbh »

Hallo!

Wie schon geschrieben: Auf jeden Fall reinigen. Aber aufpassen, der alte Kunststoff verträgt nicht jeden Reiniger. Keinesfalls Waschbenzin, Alkohol ist ok.
Eine Sperrschiene gibt's nicht, aber sozusagen eine "Sperrschnur". Das ist aber selten das Problem glaube ich. Ich würde eher mal alle Nadeln rausnehmen und einweichen, ggf. Schmodder mit Zahnbürste abschrubbeln dann wieder einsetzen. Bitte nicht in Wasser einweichen, sondern z.B. Petroleum - ich mach erst eine Runde Waschbenzin, dann eine Runde Petroleum.
Welche Knittax hast Du denn? AM oder M2?
Gewicht braucht Du bei beiden nicht. Wenn sehr viel drauf gestrickt wurde, könnte es sein, dass die Platinen nicht mehr genug Spannung haben, um das Gestrick runterzuhalten. Da sind so kleine Federchen drin, die leihern mit Gebrauch aus.

Gruß,
Katharina
Hummelbrummel
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Beitrag von Hummelbrummel »

Hallo Irene,

also meine Maschine sah sehr ordentlich aus. Als ich sie neu hatte, habe ich das alte Öl im Schlitten weggewischt (mit Lappen) und dann mit Ballistol alles neu geölt und drauf geachtet, dass es in die ritzen kriecht. Es wirkt jetzt sehr gängig. Fusseln etc. waren eigentlich kaum, nur etwas Staub, den ich weggesaugt habe. Die Nadeln habe ich eher oberflächlich geölt und auf einem Probestück von 30 Nadeln alle raugenommen, einzeln abgerieben und gründlich geölt, um festzustellen, was das bewirkt. Da konnte ich keinen Unterschied zu den anderen feststellen.

Was Dreck und Fussel betrifft beobachte ich Folgendes: Die Maschine war eigentlich ziemlich sauber. Jetzt, wo ich ein paar - noch recht wenige Probestückchen - gestrickt habe, stelle ich fest, dass sie auf dem mittleren Teil, wo ich halt stricke, schon deutlich und auffällig "dreckiger" geworden ist und frage mich, ob das vom Wachsen kommt. Davon steht nämlich nichts in der alten Anleitung und ich frage mich, ob sie das früher nicht gemacht haben, bzw. was passieren würde, wenn man es nicht machen würde...

Das große Problem meiner Maschine ist die Anleitung: Die ist grottenschlecht. Es sind in den Abbildungen nicht alle Teile mit Namen benannt und in den Erklärungen tauchen Bezeichnungen auf, die entweder vorne bei der Beschreibung gar nicht vorkommen oder die Teile heißen plötzlich anders, so dass das alles schwer verständlich ist. Und an zwei Stellen habe ich auch schon richtig grobe Fehler entdeckt, einer davon hat mich drei Nadeln gekostet...
So muss ich halt alles selbst durchdenken, versuchen, die Technik zu verstehen und dann vorsichtig ausprobieren. So langsam komme ich schon dahinter.

Suse: Ich habe gestern noch eine neue Wolle zum Stricken ausprobiert und dabei trat das Problem wieder auf, dass sie den Faden nur hingelegt, aber die Maschen nicht durchgezogen hat. Ich habe es dann aber hingekriegt und bei mir ist das Hauptproblem tatsächlich und ganz eindeutig die Maschenweiteeinstellung: Wenn sie zu niedrig ist, strickt die Maschine nicht ab.

Viele Grüße, Hummelbrummel
mietzec
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Beitrag von mietzec »

Hallo Hummelbrummel,

wenn die Nadeln nicht gestrickt haben und Du es per Hand ausbesserst, legst Du dann auch den Faden unter die Platinenhaken?
Ich hatte so einen ähnlichen Fehler und nach dem ich das mehrere Reihen lang gemacht habe, strickte das "Biest" dann normal.
Liebe Grüße
mietzec :wink: :wink:
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Hummelbrummel
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Beitrag von Hummelbrummel »

Hallo Mietzec,

ich weiß leider nicht, was ein Platinenhaken ist :?: .

Wenn die Maschen nicht abgestrickt werden, dann hängen die alten Maschen in den Nadeln und der neue Faden liegt sozusagen vorne quer darüber. Ich fahre dann von Hand die Nadel so weit hoch, dass die alte Masche hinter die Zunge rutscht (falls das Ding Zunge heißt, also das bewegliche Teil an der Nadel, das auf und zu klappen kann). Dann fahre ich die Nadel wieder runter, wobei der neue Faden in dem Haken zu liegen kommt (oder ich helfe da nach) und dann durch die alte Masche gezogen wird, weil diese beim Abrutschen die Zunge schließt.

Ich weiß nicht, ob das verständlich war. Bei meiner Maschine stehen die Nadeln so schräg nach oben und liegen in einer Art Bett.

Viele Grüße, Hummelbrummel
mietzec
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Beitrag von mietzec »

Hallo Hummelbrummel,

da habe ich wohl etwas überlesen, ich habe an die Knittax gedacht.
Bei Deiner Maschine gibt es das nicht.
Hat Deine Maschine einen Einbettabstreifer und hast Du Einhängekämme dazu?
Liebe Grüße
mietzec :wink: :wink:
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Hummelbrummel
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Beitrag von Hummelbrummel »

Hallo Mietzec,

danke, danke!!

Ja, einen Abstreifer habe ich (ein Eisending, dass ich hinschrauben muss, um an einem Bett zu stricken) und vermutlich ist der Einhängekamm der mit den Darhtschlingen, durch die ich den dünnen Draht schiebe, um dann unten Gewichte dranzuhängen beim Stricken.

(Funktioniert beides)

Viele Grüße, Hummelbrummel

PS: Hast auch eine PN
kbh

Beitrag von kbh »

Hi!
Hummelbrummel hat geschrieben: Wenn die Maschen nicht abgestrickt werden, dann hängen die alten Maschen in den Nadeln und der neue Faden liegt sozusagen vorne quer darüber. Ich fahre dann von Hand die Nadel so weit hoch, dass die alte Masche hinter die Zunge rutscht (falls das Ding Zunge heißt, also das bewegliche Teil an der Nadel, das auf und zu klappen kann). Dann fahre ich die Nadel wieder runter, wobei der neue Faden in dem Haken zu liegen kommt (oder ich helfe da nach) und dann durch die alte Masche gezogen wird, weil diese beim Abrutschen die Zunge schließt.
D.h. dass die Nadel beim Bewegen mit dem Schlitten nicht weit genug hoch bzw. die Machen im Kopf nicht weit genug runtergeht. Du hast ja schon bemerkt, dass es mit der Maschenweite zusammenhängt. Auf welcher strickst Du denn? Die ganz niedrigen sind da wirklich manchmal haarig.
Ansonsten kann Du diesem Fehler mit Gewicht begegnen, so dass die Maschen auch wirklich unten bleibt, wenn die Nadel nach oben geschoben wird vom Schlitten. Gewicht muss auch richtig verteilt sein, sonst bringt auch eine Tonne nichts. Also den Kamm mittig ins Gestrick und wenn Du einige Abnahmen/Zunahmen hast Gewicht so anhängen, dass ein gleichmäßiger Zug auf den Maschen auf den Nadeln ist.
Wenn die Nadelzungen etwas schwergängig sind (Schmutz), passiert sowas auch bisweilen bei kleiner Maschenweite.

Gruß,
Katharina
*Jule

Beitrag von *Jule »

Hallo!

Bei der alten Knittax M2 werden generell keine Gewichte genommen, das ist ja das praktische an dieser Maschine, dass sie ohne strickt.

Versuch's einfach nochmal ohne Gewichte.

LG

Jule
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