Miniponcho berechnen anhand von Rundpasse

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Lexikon
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Miniponcho berechnen anhand von Rundpasse

Beitrag von Lexikon »

Allen einen guten Abend,
ich möchte gerne eine Rundpasse als Miniponcho stricken u von oben anfangen, damit ich die Kontrolle über die Lauflänge der Wolle habe, doch habe da Probleme , da ich einen Ausschnitt von 55,3 cm ( = 83 M)habe und dann ca 24 cm bis zu einer Weite von 137 cm ( = 205 M) kommen muss. Nach meinen Körperabessungen komme ich nach 10 cm schon auf 131 cm (= 197 M) Da ich ein bestimmtes Lochmuster stricken möchte, da ich am Anfang einmal in der 2. R zunehmen kann und danach jeweils in der 5. und 7. dann aber weiter in der 7. u 9 R. und 13. u. 15. R usw. , bis zur 29. R, also jeweils in der 4. und 6. Reihe zunehmen kann ,wo ich jeweils nur rechts stricke. ich stricke die erste Reihe ein Lochmster, dann die 2 - 5 R nur re. Maschen, außer am Anfang 2 R re wo ich dann also in der 2. R zunehmen möchte, danach in der 5. u. 7. Reihe bis zur letzten Zumahme in den 10 cm, also in der 29, Reihe, danach eine Rückreihe rechts, bevor ich dann in den letzten 14 cm noch einmal 8 M zunehmen muss, nach meien Berechnungen.
aufgrund des lochmusters habe ich eine ungerade Maschenzahl die teilbar durch 2 + 1 zusätzliche Mache.
Ich muss in 10 cm, was bei mir 30 R entspricht also 114 M zun. u insgesamt bis zu 24 cm noch 7 M bei 72 Reihen, also insgesamt 122 M zunehmen, eben bis zu einer Weite von 137 cm.
DA ich mit Rundpassen so gut wie keine praktischen ERfahrungen habe, weiß gerade nicht wie ich die Maschen dann aufgeteilt zunehmen kann und wieviel Zunahmestellen ich nehmen sollte...? da ich ja in der Reihenanzahl auch verschieden zunehme muss, aufgrund des Lochmusters. Leider kommt da auch kein anderes Muster infrage, da es sich um eine Topflappenwolle handelt und die sehr stiff ist. Habe nun eimal eine größere Oberweite und bin in den Schultern eher Größe M.
Könnt ihr mir da einen Rat geben? Würde ich mich sehr drüber freuen, da ich mir seit Tagen die Finger wund rechne u mir doch unsicher bin, wie ich es richtig machen soll.
herzl. Grüße
Siebenstein
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Re: Miniponcho berechnen anhand von Rundpasse

Beitrag von Siebenstein »

Hast du mal eine Strickschrift deines Lochmusters? Ich kann mir gerade nur sehr wenige Lochmuster über mehrere Reihen vorstellen, die mit den Zunahmen in einer Rundpasse kompatibel wären.
Kerstin
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Re: Miniponcho berechnen anhand von Rundpasse

Beitrag von Kerstin »

Hallo Lexikon,

sämtliche Lochmuster, die ich in meinem Leben in Rund- oder Halbrundform gestrickt habe, sowie auch die meisten Rundpassen haben abschnittweise Zunahmen. Das heißt, man nimmt nicht gleichmäßig verteilt alle x Runden y Maschen zu, sondern man strickt eine bestimmte Anzahl Reihen/Runden geradeaus im Muster, und dann werden z.B. alle Maschen verdoppelt. Dann eine andere gewisse Anzahl Reihen/Runden, dann wieder eine Verdoppelung, und so weiter.

Auf diese Weise vermeidet man zerhackte Muster. Schau dir mal die typischen Island- oder andere echte Rundpassenpullover an, dann erkennst du das Prinzip. Wenn ich mich recht entsinne, ist auch in irgend einem Elizabeth-Zimmermann-Buch das Zunahmeschema für Pi-Tücher beschrieben. Vielleicht kann da ein anderes Forumsmitglied helfen?
Ein Poncho funktioniert ähnlich, nur dass man mit einer größeren Maschenzahl beginnt.

Zahlreiche Grüße
Kerstin
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Mallory
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Re: Miniponcho berechnen anhand von Rundpasse

Beitrag von Mallory »

Ich habe mal in irgendeinem Blog - weiß leider nicht mehr wo, sonst würde ich den Link setzen - folgende Erklärung gelesen:
Beim Raglan von oben werden 4 Maschen pro Runde (oder 8 Maschen in jeder 2. Runde) zugenommen.

Bei einer Rundpasse werden die Zunahmen dem Passenmuster angepasst und entsprechend verteilt. . Also etwa in jeder 6. Reihe 24 Maschen zunehmen (6x4) oder in jeder 8. Reihe 32 Maschen (8x4) oder oder ... je nachdem wie die Zunahmen in das Muster eingebaut werden können. (Gegenüber dem Raglanschnitt hat dieses Vorgehen übrigens den Vorteil, dass die Ärmelaufteilung nicht gleich festgelegt werden muss - man kann die Ärmel schmäler und den Rumpf entsprechend weiter planen oder umgekehrt.)

lG Anna
Kerstin
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Re: Miniponcho berechnen anhand von Rundpasse

Beitrag von Kerstin »

Man kommt ja irgendwie ins Grübeln. Mir erscheinen Lexikons Zahlen seltsam. Bei einem RVO muss man nicht nach 10 cm auf das 2,5fache der Anschlagmaschen kommen. Er passt am Ende trotzdem über die Schultern, und das in praktisch jeder Größe, sonst wäre diese Form nicht so beliebt.
Ein Poncho kann doch nicht so viel mehr Weite nach einer so kurzen Strecke erfordern.

Mal abgesehen davon, dass ich Topflappengarn für ungeeignet halte für so ziemlich alles außer Topflappen, gäbe es auch noch die Möglichkeit, nach einem Halsbündchen sofort eine größere Maschenzahl zuzunehmen, dann hätte man schon mal eine bessere Ausgangslage. Und ja, ich kann verstehen, dass man ein Lochmuster verwendet, damit das Gestrick nicht so steif wird, aber wie wär's mit einer deutlich größeren Nadel? Es sollte doch keine Rolle spielen, ob die Löcher durch Umschläge oder besonders lockere Maschen entstehen. Hier fahren noch einige Reste Topflappengarn herum, 70 m auf 50 g, die vorgeschlagene Nadelstärke ist 4,5 mm. Wenn man stattdessen mit 7 oder 8 mm strickt, müsste doch ohne große Mühe etwas Locker-Luftiges herauskommen.

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Re: Miniponcho berechnen anhand von Rundpasse

Beitrag von Mallory »

Ich habe gerade beim Blättern in einer Strickzeitschrift einen solchen Miniponcho mit Lochmuster gesehen, dort als "Schulterwärmer" bezeichnet. Das Prinzip war: zuerst ein sehr loser Rollkragen in glatt rechts; dann, sobald ungefähr Schlüsselbeinhöhe erreicht war, wurde das Lochmuster aufgesetzt, und die erforderliche Mehrweite wurde dadurch erreicht, dass nach jedem Mustersatz in der Höhe eine etwas größere Nadel verwendet wurde. Das Lochmusterteil war ca. 15 cm hoch, dann schloss sich noch eine ca. 8 cm hohe Rüsche an.
Siebenstein
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Re: Miniponcho berechnen anhand von Rundpasse

Beitrag von Siebenstein »

Ich glaube, wir sollten uns nicht weiter die Köpfe über baumwollene Schulterwärmer zerbrechen, denn "Lexikon" hat längst das Interesse an Antworten auf ihre Fragen verloren. Sie war zuletzt am Donnerstag, 28.7., online, da hatte ihr noch niemand geantwortet. Seitdem ist sie von der Bildfläche verschwunden, wie so viele Eintagsfliegen vor ihr...
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Re: Miniponcho berechnen anhand von Rundpasse

Beitrag von Lexikon »

Hallo an Alle,
@Ulirike, hier meldet sich die Eintagsfliege...;-) und was meine Topflappenwolle betrifft so hat die einfach eine wunderschöne Farbe, die mir sehr gut stehen würde, sonst würde ich sie auch nicht verstricken wollen!
sorry, dass ich mich nicht eher gemeldet habe, aber ich war davon ausgegangen, dass sich keiner mehr auf meiner Frage meldet..
und habe zudem auch keine Benachrichtigungen erhalten, dass Beiträge gekommen sind...!? es sei denn ich habe sie ob der vielen Mails einfach übersehen
jetzt war ich einfach zufällig wieder auf der Seite.
Hatte auch vor einem Monat das ganze Strickprojekt beiseite gelegt, da ich nur noch am Rumrechnen war und überhaupt nicht weiterkam. Die Leiterin meiner Strickgruppe, wo ich ab und zu hingehe, hat, was Rundpassen betrifft überhaupt keine Ahnung und orientiert sich wenn nur an Anleitungen. Also habe ich da alleine herumgeprökelt.
Was ich auch versucht habe, doch wenn ich gerade mal froh war eine zu finden, die mir machbar erschien, wurde die von unten nach oben gestrickt und in Hin und Rückreichenund das geht nicht, da ich nur eine Lauflänge von 420 m habe bei Stricknadelgröße 3,5 u deshalb von oben nach unten stricken möchte.
Ich hatte mir auch schon einige Videos angeschaut, auch das von Sylvie Rasch zur Rundpasse auf Youtube, doch da ich wie schon von dir geschrieben, Ulrike, ein LOchmuster ( Anfang 1 M re, 1 U, 1 r abh, 1 M re stricken, abgehobene M drüberziehen, 1 U usw., danach 1 R re, , 1 R li , 1 R re, R li
1 R re, also insgesamt 5 R, 1 R Lochmuster dieses Mal aber nach dem Umschlag 2 M re zusammenstricken.) habe, kann ich da nicht so regelmäßig zun., sondern nur die 3. und 5. R, ,sowie die 9. und 11. R zunehmen.
Bei den meisten Anleitungen hatte ich das Problem , dass ich Von Größe M auf l/XL gehen muss und diese ganze Umrechnerei nicht gelungen ist.
Ja und es stimmt, Halsumfang und Schultern Größe 40 - 42, ,Also M, Brustumfang Größe XL. Bei mir habe ich eine Maschenprobe von 15 M x 30 R auf 10 x 10 cm. Also, wenn eine Rundpasse immer passen soll, wie soll ich da vorgehen? Und nach welche Schema am Anfang mehr zunehmen und danach weniger ...?
Also Halsumfang sollte 53,3 cm sein, das entspricht 83 M. Nach 8 cm habe ich schon 117 cm ( = und nach insgesamt 21 cm 129 cm Umfang
@Kerstin, ja, ehrlich gesagt weiß ich nicht wie ich da die Zunahmen am besten machen kann, da es ja auch nicht linear ist und am Anfang wie schon geschrieben wurde, ich wohl mehr M zun muss.
@Mallory, du kannst mir gerne mal sagen,was für ein Poncho das ist, bzw in welcher Zeitschrift, von dem du geschrieben hast.
So ich danke fürs Lesen, wenn da noch überhaupt jem liest . Würde ich mich freuen...:-)
Viele Grüße
Alexandra
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Re: Miniponcho berechnen anhand von Rundpasse

Beitrag von Lexikon »

Ach ja habe also einen Halsumfang von 53,3 cm (= 83 M) und an der größten STelle der Oberweite sind es dann 129 cm ( = 193-194 M)
In jeder 2+3 R und 4. und 6 . R kann ich zunehmnen dazwischen ist das Lochmster. Länge insgesamt 21 Cm.
Kerstin
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Re: Miniponcho berechnen anhand von Rundpasse

Beitrag von Kerstin »

Oh mein Gott, man kann heutzutage auch dann schon Strickgruppen leiten, wenn man nur copycat-stricken kann? Von verschiedenen Strick-Varianten oder dem Anpassen von Größen braucht man keine Ahnung zu haben? Und womöglich bekommt man für so viel Nichtwissen sogar Geld?
Also, irgendwas mache ich falsch...


Hallo Alexandra,

zum Thema Mini-Poncho habe ich eine :arrow: Anleitung gefunden (allerdings auf Englisch), die dir vielleicht einen Anhaltspunkt geben kann. (Die Maschenprobe ist natürlich völlig anders als deine.)

Nadelstärke 3,5 für Topflappengarn ist keine gute Idee, es sei denn, du möchtest eine steife, standfeste Skulptur fürs Wohnzimmer haben. Damit dein Garn weiter reicht als 10 cm, ist eine größere Nadelstärke sinnvoll. Damit werden auch die Maschen größer, aber weil das Ganze lockerer wird, wird es auch tragbarer. An deiner Stelle würde ich ein paar Proben mit mindestens 5 mm Nadeln, noch dicker wäre besser, stricken. Wie schon geschrieben, könnte glatt rechts dabei für deine Zwecke schon hinreichend sein, damit es löchrig/locker genug wird.

Sofern ich dein Lochmuster richtig interpretiere, kannst du problemlos darin zunehmen, und zwar verteilt in den glatt-rechts-Reihen zwischen den Lochreihen. Dem Projekt ist es egal, ob du in jeder 2. Reihe 8 M zunimmst oder gleichmäßig verteilt 16 (oder 32 oder 64) M in jeder 4. Reihe. Falls du so etwas wie ein Halsbündchen hast, verdopple gleich im Anschluss daran jede einzelne Masche, indem du jeweils 1 re, 1 re verschränkt daraus strickst. Dann hast du gleich von Anfang an mehr Spielraum. Danach 4 R Lochmuster, und in den folgenden glatten Reihen wie vorgeschlagen zunehmen.

Es wäre auch möglich, mit einer dünneren Nadel anzufangen und nach jeweils 4 R auf die nächstdickere Stärke zu wechseln, aber auch dabei läufst du Gefahr, einen "Affenwürger" zu stricken, ein schweres, steifes, unangenehmes Etwas, das dir wie ein Mühlstein am Hals hängt.

Zahlreiche Grüße
Kerstin
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Re: Miniponcho berechnen anhand von Rundpasse

Beitrag von Lexikon »

Guten Abend an Alle, hallo Kerstin, und danke für deine schnelle Antwort und den Anleitungstipp. Habe ich mir gerade runtergeladen, sehr flauschige Optik das Ganze aber von der Form nicht so rund.....wie ich mir das vorstelle.
Ja. ich habe mich vertan, stricke mit Nadelstärke 4 und das ganze Muster außer den Lochreihen mit kraus-Re-Optik. Das heißt in Runden muss ich re un li Maschenreihen abwechseln. Bei meiner Maschenprobe sah das sehr schön aus. Ich habe es mal mit einer größeren NS ausprobiert, sah da aber nicht mehr gut aus. Würde höchstens noch auf 4,5 gehen wollen.
Wie ist denn nochmal die Zunahmeregel bei Rundpassen? Bei 8 Abnahmestellen alle 4 R zun, bei 12 Zunahmestellen alle 6 R. usw...? Also Zunahme stellen geteilt durch 2 ergibt die Anzahl der Reihen, in denen man zunehmen sollte. Laut Sylvie Rasch.... Macht ihr das auch so???
Ich muss ja auch nach der HÖhe der cm gehen in denen ich ein gewisse Maschenanzahl haben muss. Also kann ich das möglichst gleichmäßig auf die Reihen zwischen den 3 Lochmusterreihen ( 1 R davor , 1. R Lochmuster, 1 R danach) verteilen?
Laut mieinem Muster kann ich wie du sagst zwischen den Lochmusterreihen in jeder 3. und 5. R. und danach in der 4. und 6. Reihe zunehmen.
Wollte eigentlich kein großes Bündchen machen. Habe schon mit 2 R kraus re-Optik angefangen.1 R Lochmuster, 1 R. li M und danach würde ich dann mit dem Zunehmen anfangen.
Du schreibst, ich solle dann sofort jede M verdoppeln? Das wären dann nach der ersten R. 83 x 2 = 166 M. Danach nehme ich dann also gleichmäßig nur noch 26 M zunehmen, bis ich auf 129 cm komme....hmm?
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Re: Miniponcho berechnen anhand von Rundpasse

Beitrag von Lexikon »

So. Noch einmal eine zusätzliche Frage. Habe wieder keine Benachrichtiung bekommen, dass ich ich eine Antwort bekommen habe. In meinen Einstellungen steht der Reiter für Benachrichtigungen aber auf blau...!?
Siebenstein
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Re: Miniponcho berechnen anhand von Rundpasse

Beitrag von Siebenstein »

Hast du vielleicht versäumt, unter „Beitragsoptionen“ die Einstellung „Mich standardmäßig über Antworten informieren“ zu aktivieren?
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72283C75-9488-436A-8B06-99920A373AE7.png (118.55 KiB) 1289 mal betrachtet
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Re: Miniponcho berechnen anhand von Rundpasse

Beitrag von Lexikon »

Ulrike, hast du Recht, es war nicht angekreutzt. Doch dahinter muss man erst einmal kommen...
Kerstin
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Re: Miniponcho berechnen anhand von Rundpasse

Beitrag von Kerstin »

Hallo Alexandra,

ist dir klar, dass verschiedene Strickmuster unterschiedliche Eigenschaften und Maschenproben haben? Diese Eigenschaften nutzt man üblicherweise so, dass sie vorteilhaft für das Gesamt-Design und die Passform sind und einem das Stricken erleichtern.
Man kann natürlich auch alles genau andersherum machen, also für Stellen, wo man etwas Dehnbares braucht, etwas Unelastisches verwenden und für Stellen, wo etwas locker fallen soll, etwas, das sich stark zusammenzieht. So eine "Vergewaltigung" des Gestricks bis zur Unbrauchbarkeit des fertigen Teils kommt sogar bei professionellen Designern gelegentlich vor. Intelligenter ist es, für die einzelnen Abschnitte solche Muster und Techniken zu wählen, die dafür geeignet sind und einem viel Mühe ersparen.

Als erstes prüfe bitte mal, wie weit ein Halsausschnitt sein muss, damit du ihn gut über den Kopf bekommst, ohne dass du vorher deine Ohren amputieren musst. Der tatsächliche Halsumfang ist nicht so wichtig. Damit ein Ausschnitt gut anliegt, wählt man ein elastisches Muster, das sich mindestens bis zum Kopfumfang dehnt und sich um den Hals wieder zusammenzieht. Krausgestrick tut das nicht. Es ist in der Breite relativ stabil, dehnt sich nicht sehr und zieht sich erst recht nicht wieder zusammen.
Vier bis acht Reihen 2re-2li oder 1re-1li wären aus meiner Sicht die bessere Wahl. Ich habe dazu ein Pröbchen über 26 M und 6 R mit Nadelstärke 4 mm gestrickt.

blende-ungedehnt.jpg
blende-ungedehnt.jpg (148.04 KiB) 1223 mal betrachtet
Ungedehnt ergeben diese 26 M eine Breite von 11 cm (= 23 M/10 cm).

blende-gedehnt.jpg
blende-gedehnt.jpg (141.07 KiB) 1223 mal betrachtet
Gedehnt sind es gut 16 cm (= ca. 16 M/10 cm).

Mein Kopf hat an der dicksten Stelle einen Umfang von etwa 60 cm, also bräuchte ich etwa 98-100 M für den Anschlag, um mir beim Überziehen nicht die Ohren abzureißen (und die Nase gleich mit). Am Hals liegt das Bündchen dann angenehm an. Wenn dein Kopf nur einen Umfang von 53,3 cm hat, brauchst du natürlich weniger Maschen. Ich rechne aber mal mit meinem Beispiel weiter.

Nach den 6 oder so Reihen käme dein Kraus-Loch-Muster mit der Maschenprobe von 15 M auf 10 cm. Bei 98 M hättest du ohne irgendwelche Zunahmen schon eine Start-Weite von 65 cm, also deutlich mehr als deine 53,3 cm. Das heißt, du musst tatsächlich nur etwas mehr als 100 Maschen zunehmen, um auf 200 M (für 129 cm) zu kommen.

Bei einer Gesamthöhe von 21 cm brauchst du 63-64 R. Sofern du nach 8 cm = 24 R schon 117 cm = 175 M erreicht haben willst, müssen in diesen 24 R etwa 75 Zunahmen gemacht werden. Das wären:
pro Reihe etwas mehr 3 M,
bei Zunahmen in jeder 2. R gleichmäßig verteilt 6-7 M,
bei Zunahmen in jeder 4 R gleichmäßig verteilt 13-14 M,
bei Zunahmen in jeder 6. Reihe gleichmäßig verteilt etwa 20 M.
Vor allem die letzte Möglichkeit ist nun wirklich unproblematisch. Auf diese Weise hättest du nach 36 R die nötige Gesamtweite erreicht und könntest dann ohne weitere Zunahmen so weit stricken, wie dein Garn reicht.
Du kannst jetzt natürlich noch versuchen, deine Zunahmen auf drei Stellen hinterm Komma genau zu berechnen. Da man aber keine halben oder Viertelmaschen stricken kann , ist eine gute Näherung meistens die bessere Lösung. Berechnungen auf den Millimeter genau sind bei einem Kleidungsstück, das eher locker sitzen soll, sowieso unnötig.

Zahlreiche Grüße
Kerstin
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Re: Miniponcho berechnen anhand von Rundpasse

Beitrag von Lexikon »

Guten Abend Ulrike,
danke für deine ausführliche Erklärung sowie Anleitungsvorschlag. Muss mir das noch einmal genau zu Gemüte führen. :-)
An ein Bündchen mit zwei re zwe li hatte ich zuerst auch gedacht, es aber wieder verworfen, da es mir zu normal vorkam und mich dann für einen kraus-Re-Rand entschieden, da ich ja sowieso eine kraus-rechts-Optik habe, mit Lochmusterreihen dazwischen. Mein Kopfumfang ist nicht 53,3 cm, sondern 56 cm, aber das Gestricke geht über den kopf und ich wollte es etwas enganliegender haben, da der Kopfumfang in der Anleitung, die ich gleich erwähne, auch so gering war. Muss ich trotzdem nochmal überlegen, ob ich da auf 56 cm doch gehe, denn du hast Recht. Je größer der Halsumfang desto weinger Maschen muss ich zunehmen,
Ich hatte mich da nach der Anleitung von Drops orientiert. Der Tital ist "Blaue Brise von Drops Design". ich würde ja jetzt gerne den LInk hiereinsetzen, weiß aber nicht, ob das erlaubt ist? . Er wird in Reihen von unten nach oben gestrickt. Ich hatte mir vorgestellt, den oberen Lochmusterteil von oben nach unten zu stricken; die fangen auch mit 4 R kraus re an. Vor allen Dingen wird in der Anleitung auch mit Drops Paris gestrickt, einer Baumwolle, was meiner gleich kommt.
Würde auch gerne ein Foto von meiner Maprobe hierein setzen, finde dafür aber uch kein Tool...?
Das erst einmal dazu.....Gruß Alexandra
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Re: Miniponcho berechnen anhand von Rundpasse

Beitrag von Siebenstein »

Zuviel der Ehre - Kerstin war es, die sich die Mühe gemacht hat, dir wieder lang und ausführlich zu antworten.

Du darfst Links setzen, und mehrere Möglichkeiten zum Bilder-Einstellen sind hier beschrieben: viewtopic.php?t=15097
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Kerstin
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Re: Miniponcho berechnen anhand von Rundpasse

Beitrag von Kerstin »

Hallo Lexi,

ich kämpfe gerade etwas, um meine Selbstbeherrschung zu behalten. :twisted:
Wenn du schon bei deiner ersten Anfrage geschrieben hättest, dass du etwas machen möchtest, was diesem Poncho ähnelt, aber von oben angefangen und in Runden, weil du eben nur eine begrenzte Menge Garn hast ─ du hättest allen, die dir helfen wollen, Stunden und Tage des Nachdenkens erspart.

Neue Nutzer sollten überlegen, wie sie es den Helfenden möglichst leicht machen, ihr Problem zu lösen. Und Links (die im Gegensatz zu Bilderklau nicht nur erlaubt, sondern im Zweifelsfall auch erwünscht sind) helfen dabei enorm, denn dabei sieht man nicht nur, welche Optik man erzielen möchte, sondern auch, wie das in einer Anleitung ggf erzielt wird.
Bei deinen nächsten Fragen denkst du bitte daran, gleich einen Link auf die fragliche Anleitung zu setzen, sofern das möglich ist. Falls nicht, hilft auch eine präzise Angabe zum Modell im Buch oder einer Zeitschrift.

So.
Für dieses Modell ist Topflappenbaumwolle eine gute Wahl. Sie ist dick genug, dass man nicht zu lange dran strickt, und weil sie sauschwer ist, gibt sie dem Poncho einen guten Fall. Das Ding soll nicht wärmen. Man kommt höchstens durch das Gewicht ins Schwitzen. Deshalb hat es auch kein anliegendes Halsbündchen, sondern ist weit ausgeschnitten. Folglich braucht es keine dehnbare Kante, denn durch so ein Loch passt auch der dickste Dickkopf. Es soll einem aber nicht von den Schultern rutschen. Dafür braucht man eine stabile, nicht dehnbare Kante, die für einen engen Ausschnitt ungeeignet wäre. (Merkst du etwas? Welche Muster und Techniken man einsetzt, hängt davon ab, was man bewirken will.) Dir ist hoffentlich aufgefallen, dass die angegebene Nadelstärke fast doppelt so dick ist wie die, die du verwendest? Mit dünnen Nadeln erzielt man diese Optik nicht; man braucht aber auf jeden Fall mehr Material, um dieselbe Fläche zu stricken.

Was für einen Ausschnitt willst du haben, weit oder anliegend?
Falls ersteres: Deine Strickleiterdame sollte geistig in der Lage sein, die Anleitung so zu modifizieren, dass man sie ähnlich gemustert von oben und in einem Stück stricken kann. Man fängt mit den Maschenzahlen an, mit denen die Anleitung endet, und strickt Zunahmen, wo Abnahmen angegeben sind. Beim Rückrechnen und Verteilen dieser Zunahmen braucht man etwas Hirnschmalz, das aber hoffentlich vorhanden ist. Beim Lochmuster ─ bei diesem zumindest ─ ist es wurscht, wie herum man es strickt.
Falls letzteres: Du kannst dich an das halten, was ich in meiner vorherigen Nachricht für dich ausgetüftelt habe.

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Kerstin
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Re: Miniponcho berechnen anhand von Rundpasse

Beitrag von Lexikon »

Guten Morgen an Alle,
danke Kerstin, für deine Antwort.
hatte die ganze Zeit noch ein Bild meiner Maprobe gesucht, aber nix gefunden.
Diesen Poncho hatte ich mir wegen meiner wolle auch rausgesucht. Die Maprobe dieses Ponchos ist 14 M x 23 R, meine 15 M x 30 R,
aber ich hatte Euch gefragt, da ich es aufgegeben hatte, alles umzurechnen, weil ich mich eben zwischen zwei Größen bewege. Dieser Poncho ist auch insgesamt etwas weiter und nach meinen eigenen maßen gehen wollte, doch das Lochmuster wollte ich nehmen.
von dem oberen Teil des Ponchos nehmen wollte eben bis zum Ende meiner Lauflänge, was ich denke , auch machbar ist.Halsausschnitt bei diesem ponhco ist bei Größe M 57 cm,, auf dem Bild sieht es nur so groß aus, da die Frau so schmächtig ist.
Meine Strickleiterdame ist leider nicht in der Lage , mir da zu helfen wie schon gesagt.
so ich muss jetzt los...
Viele Grüße
Alexandra
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Re: Miniponcho berechnen anhand von Rundpasse

Beitrag von Kerstin »

Hallo Lexi,

bei einem Poncho wie diesem spielt es keine Rolle, ob man zwischen zwei Größen liegt. Ponchos sind nicht körpernah. Solange sie im Bereich der größten Oberweite etwas Spiel haben, ist alles in Ordnung.
Es sind also nur zwei Punkte zu beachten: Um die Oberweite herum sollte es nicht hauteng sein, und der Halsausschnitt muss nur weit genug sein, dass der Kopf durchpasst, und eng genug, dass das Ganze einem nicht von den Schultern rutscht. Die Maschenzahl für den Anschlag ist also ziemlich variabel.

Der Ausschnitt-Umfang beträgt garantiert nicht nur 57 cm. Das wäre enger als der halsnahe Ausschnitt meines T-Shirts (Land's End, Größe M), und mein Kopf würde nicht durchpassen. Man soll mit 41 M pro Teil enden, aber wie weit eine Abkettkante ist, hängt in erster Linie davon ab, wie locker man abkettet und nicht davon, wie viele Maschen man hat. Ich kann 41 M so abketten, dass die Kante wahlweise 10 cm oder 30 cm breit ist.

Wenn also der Ausschnitt nicht so eng sein soll wie mein Vorschlag mit der 2re-2li-Blende, dann startest du trotzdem mit 100 M, strickst von Anfang an kraus, nimmst aber für die ersten beiden Reihen eine etwas kleinere Nadel und prüfst danach als erstes, ob du mit dem Kopf durch den Ring kommst. Dazu ziehst du die Maschen auf eine Rundnadel mit mehr Länge, dann kann man das einfacher testen. Wenn's passt, strickst du weiter wie von mir bereits vorgeschlagen. Ob du die gewünschte Weite zwei Reihen früher oder später erreichst, ist dabei egal. Wenn's nicht passt, entweder mit der größeren Nadel neu starten oder mit mehr Maschen.

Zahlreiche Grüße
Kerstin
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Give me a fish, and I eat for today. Teach me to fish, and I eat for a lifetime.
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