Pullover aus Hundewolle

Für Fragen und Tipps zu Anleitungen und Problemen damit, Stricktechniken u. Vorgehensweisen
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Sanni1990
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Pullover aus Hundewolle

Beitrag von Sanni1990 »

Hallo zusammen,
Ich hoffe, ich bin hier richtig.
Ich habe vor ein paar Tagen meine gesammelte Hundewolle (Shelties) zum Spinnen gebracht. Es sollten in etwa 500g sein/werden. Die Wolle ist extrem fein, weich und fluffig. Die Dame, die sie mir spinnt, sagte aber, dass das gut funktionieren wird. Ich würde mir gerne einen Rollkragenpullover daraus machen für die sehr kalten Tage. Ich bin noch Anfängerin, kriege Schals und Mützen hin, habe auch schon Handstulpen gemacht. Allerdings ohne Anleitung, frei Schnauze und auch ohne tolle Muster.
Jetzt habe ich allerdings ein paar Fragen:
Reichen 500g überhaupt für einen Pullover ohne Muster etc.? Ich trage Gr. 34.
Mir wurde gesagt, dass die Hundewolle oft so weich ist, dass man bei einem Pullover noch Stoff dahinter legen muss, damit er sich nicht hoffnungslos verzieht, stimmt das? Wenn ja, wie geht das?
Hat evtl noch jemand Tipps, auf was ich bei Hundewolle besonders achten muss? Ich will das nicht in den Sand setzen. Meine Hunde produzieren zwar fleißig nach, aber ich habe wirklich sehr lange sammeln müssen dafür.
Herzlichen Dank und viele Grüße.
frieda
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Re: Pullover aus Hundewolle

Beitrag von frieda »

Bist Du sicher, dass Du nicht vielleicht zuerst ein Pulloverprojekt aus einer "herkömmlichen" Wolle stricken möchtest? Einfach, um Erfahrung zu sammeln und nicht die kostbare Wolle "zu verballern" fals etwas schiefläuft?

Das mit dem Stoff halte ich übrigens für eine etwas fragwürdige Behauptung. Das ließe sich ziemlich sicher nicht so ganz einfach bewerkstelligen. Wenn dann müsste man die gestrickten Teile wahrscheinlich auf den Stoff steppen, so ähnlich, wie man eine Chanel-Jacke nähen würde. Aber das birgt dann auch die Gefahr, dass sich da dann Beulen bilden.

Ich würde das nicht machen wollen. Stattdessen wäre vielleicht eine Möglichkeit, die Wolle mit einem zweiten Garn zusammen zu verstricken, einfach, damit sie ein wenig mehr Halt hat.

Abgesehen davon sehe ich bei Hundewolle das Problem, dass die wahrscheinlich eine ziemliche Neigung zum Filzen hat. Das solltest Du vorher ausprobieren.

Grüßlis,

frieda
http://frieda-freude-eierkuchen.blogspot.com/

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Seeblume
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Re: Pullover aus Hundewolle

Beitrag von Seeblume »

Grüße vom See :strick:
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Hummelbrummel
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Re: Pullover aus Hundewolle

Beitrag von Hummelbrummel »

Hier ein paar Gedanken dazu:

- Ob die 500g reichen, hängt davon ab, wie dünn die Wolle gesponnen wird, also wie lang die Lauflänge insgesamt wird.

- Eventuell wäre es auch eine Möglichkeit, dass die Spinnerin das Hundewollgarn gleich mit feiner Schafwolle verzwirnt, dann wird es mehr, und bekommt mehr Stabilität, falls nötig.
(Normalerweise besteht ein Garn ja aus mindestens 2 "Spinnfäden" oder "Singles", die erst einzeln gesponnen und dann zusammengezwirnt werden.)

- Eventuell wäre auch eine Möglichkeit, dass Du etwas strickst, was ohne Ärmel eine schöne Weste oder ein Pullunder wird, und wenn es reicht, dann mit Ärmeln ein Pulli.

- Ein bisschen Aufschluss kann Dir auch die Maschenprobe geben. Wenn Du sie wiegst, kannst Du etwas hochrechnen.

- Letztendlich denke ich, dass so ein Projekt immer etwas Experimentelles hat, weil jeder Hund andere Wolle hat und jede Spinnerin anders damit umgeht, jede Strickerin auch. Sicher zutreffende Antworten auf Deine Fragen wird es nicht geben.

- Ich habe einmal "Samojede" versponnen und zu einem Tuch verstrickt, dann verschenkt, so dass ich keine Langzeiterfahrung zum Gebrauch geben kann. Aber so aus der Erinnerung: Daraus hätte ich mir einen zarten Pulli schon vorstellen können, aber nichts, was man unter einem Rucksack trägt. Zu sehen wäre mein Projekt von damals hier: https://hummelbrummel.blogspot.com/2015 ... d-ein.html

Ich denke, 500g aus dieser Wolle hätten schon für einen Pulli in Gr 34 gereicht.

Viel Spaß und viel Erfolg bei Deinem Projekt!
LG Hummelbrummel
hht
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Re: Pullover aus Hundewolle

Beitrag von hht »

Ich wollte mir auch mal etwas stricken aus den ausgekämmten Haaren meines Tibeters. Da kommt sehr viel zusammen.
Ich habe mir etwas gesponnen und dann probegestrickt. Habe dann aber aufgegeben. Der Hund hatte unheimlich weiches Fell und trotzdem "stichelte" das Gestrick etwas. (Könnte natürlich auch am Spinnen liegen).
Und unbedingt vorher dran denken: Wenn Dein Hund beim Nasswerden "Riecht" ,wird sich das auch nach vielem Waschen nicht verlieren. (Tibetern merkt man da nichts an.)
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