Ich bin jetzt auf etsy fündig geworden, das werd ich ausprobieren, ich verlinke es hier, wenn ich das Garn gut finde.
Mal so am Rand,mich hab letzte Woche auf you tubeeinen Film über eine Schäferin gesehen, das hat mich so begeistert. Sie läßt die Wolle aufbereiten und verkauft fertige Knäuel. Der Schäfer, der ihr die Schafe geschoren hat, meinte, dass die Preise für Wolle im Keller sind. Aber die Wolle ist teilweise krass teuer - wer verdient hier das Geld? Sorry, ich musste das loswerden, es beschäftigt mich seit Tagen
Nachtrag:
die Wolle von Etsy ist günstig, aber der Versand exorbitant….. also nicht mit mir
Ich hab' jetzt nicht gesehen, um welche Wolle es hier geht, (muss ich auch nicht.)
Aber zu Deiner Frage:
Der Weg vom Schaf zum Wollknäul ist sehr weit.
In der industriellen Fertigung geht das wie bei vielem anderen auch im großen Stil mit diversen Nebeneffekten, die teilweise dem Schafwohl schaden und teilweise auch einfach "nur" effizienter sind, weil Massenproduktion nun mal effizienter ist.
Aber wenn man nicht in der Masse produziert, dann kann da sehr, sehr viel Arbeit dran hängen. Das fängt beim Scheren an: Es muss so geschoren werden, dass die Wolle später auch gut verwertbar ist (hier zu Lande wird oft nur geschoren, um das Schaf nackig zu machen, die guten Wollfasern werden dabei oft in der Mitte zerschnitten, weil man da beim Scheren nicht so aufpassen muss.) Dann wird die Wolle vom Hand sortiert (nicht alle Teile des Vlieses sind für die Weiterverarbeitung geeignet), gewaschen, kardiert und/oder gekämmt, gesponnen, gezwirnt, zu Knäulen gewickelt, ggf. zwischendurch noch gefärbt. ...
Selbst wenn das Kardieren, Spinnen und Zwirnen maschinell/halbindustriell erfolgt, steckt da noch sehr viel Arbeit drin.
Sagt eine, die hier in einer Jacke sitzt, zu der sie das Schaf persönlich kannte (in diesem Fall war außer dem Kardieren alles Handarbeit.)
Hallo!
Bei mir am Garten geht immer wieder mal eine Schafherde mit über 1000 Schafe vorbei, das ist immer wieder ein Erlebnis. Ich habe mich mal mit dem Besitzer unterhalten, der sagte mir dass, das scheren der Schafe ein reines draufzahlen ist, aber eben sein müsste. Die Wolle der hier lebenden Schafe ist nicht gefragt. Selbst das verarbeiten zu Schafwollpellets lohne sich nicht, obwohl das Kilo bei 2€ liegt. Ich kaufe die um meine Funkien vor Schneckenfraß zu schützen. Bilde mir ein es hilft.
Aber anderswo (Australien, Neusseland) wird Wollgarn ja in Massenproduktion hergestellt, mit den entsprechenden industrialisierten Arbeitsabläufen, die effektiv und so günstig sind, dass man hier günstige Wolle kaufen kann.
Australisches Merino ist natürlich auch kuschliger, als deutsches Schwarzkopf.
Aber wenn man mit hiesigen Umwelt- und Tierschutzauflagen und Löhnen arbeitet, würde es am Ende so teuer, dass es sich eben nicht lohnt.
Und wenn die Wolle nur auf "Schaf muss in wenig Zeit nackig werden" geschoren werden, dann macht die Wolle auch mir als Spinnerin nicht so viel Freude, wie wenn der Scherer mit dem Ziel "ein Vlies mit hochwertiger Wolle zur Garnherstellung" schert.
Hallo in die Runde!
Danke Hummelbrummel für Deine Ausführungen! "Wolle" ist eben sehr verschieden, jenachdem von welcher Schafrasse sie kommt und wie und auf welche Art sie verarbeitet wird.
Dass die Wolle von den deutschen Landschaftpflegeschafen so schwer zu vermarkten war, dass es sich am Ende nicht mehr lohnte, liegt, wie so oft am VerbraucherIn, der/die nichts als schmuseweich akzeptiert und kauft. Die wenigen, die es im skandinavischen Bereich und seit einigen jahren auch bei uns versuchen raueres Garn zu vermarkten, müssen sich bei ihren Werbeslogans schon sehr viel Mühe geben, und am Ende wird die Klientel sicherlich weiter in der Minderheit sein.
Rumpelstielzchen, bei Etsy bieten viele kleine Firmen ihre Produkte an - hast Du schon mal überlegt, wie die großen Firmen es schaffen portofrei zu versenden? (Du bezahlst die Kosten schon, nur eben nicht als Porto!)
Manche Dinge sind komplizierter, als auf den ersten Blick zu sehen ist...
strickende Grüße
Anne
sehr interessant eure Antworten.
Der Schäfer ist sehr behutsam mit den Schafen umgegangen, fand ich sehr toll und ja, ich werde von dieser Schäferin Wolle kaufen. Ich fand das so beeindruckend, wie sie mit den Schafen und den Hunden umgeht.
Und wenn meine 6 Hunde von 7 aus dem Tierschutz sind, dann ist das meine Lebenseinstellung
Anne H. hat geschrieben: ↑Mo Feb 20, 2023 17:31
Hallo in die Runde!
Danke Hummelbrummel für Deine Ausführungen! "Wolle" ist eben sehr verschieden, jenachdem von welcher Schafrasse sie kommt und wie und auf welche Art sie verarbeitet wird.
Dass die Wolle von den deutschen Landschaftpflegeschafen so schwer zu vermarkten war, dass es sich am Ende nicht mehr lohnte, liegt, wie so oft am VerbraucherIn, der/die nichts als schmuseweich akzeptiert und kauft. Die wenigen, die es im skandinavischen Bereich und seit einigen jahren auch bei uns versuchen raueres Garn zu vermarkten, müssen sich bei ihren Werbeslogans schon sehr viel Mühe geben, und am Ende wird die Klientel sicherlich weiter in der Minderheit sein.
Rumpelstielzchen, bei Etsy bieten viele kleine Firmen ihre Produkte an - hast Du schon mal überlegt, wie die großen Firmen es schaffen portofrei zu versenden? (Du bezahlst die Kosten schon, nur eben nicht als Porto!)
Manche Dinge sind komplizierter, als auf den ersten Blick zu sehen ist...
strickende Grüße
Anne
Hi Anne,
aber mehr Geld für Porto als für die Wolle, das find ich krass
