Motten - übertreibe ich oder ist Panik angebracht?

Man will ja auch mal über was anderes als Stricken reden ;-)
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StrickSchnecke
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Motten - übertreibe ich oder ist Panik angebracht?

Beitrag von StrickSchnecke »

Hallo liebes Strickforum,
ich habe zu euch gefunden durch meine etwas panische Suche durch das Internet! Was für eine Perle im Internet :)
Ich möchte mich auch gleich an euch wenden mit einem Problem das mir gestern aufgefallen ist.
Ich habe ein Loch in einer Socke gefunden, zunächst dachte ich das ist beim Waschen oder tragen passiert. Es war meine erste Socke, dass ich evt. das Garn gespalten habe und nicht komplett verstrickt habe, kann ich nicht ausschließen... Nun, sie lag ein wenig auf meinem Schreibtisch bis ich dazu gekommen bin das Loch zu verschließen. Gestern war es soweit, ich habe den Stopfpilz eingeführt und angefangen - plötzlich flattert eine weiße, kleine Motte neben mir her! Die Socke lag etwa ein oder zwei Wochen neben anderen Garnen auf meinem Schreibtisch, die darauf gewartet haben fotografiert und katalogisiert zu werden. Die Wolle und auch die Socken habe ich sofort in einen Zip Lock Beutel verpackt und in den Tiefkühler gebracht, wo sie nun ein paar Tage verbringen darf, dann aufgewärmt wird und dann erneut eingefroren. Der Motte habe ich selbstverständlich den Gar ausgemacht. Ich habe schon einmal eine Motte vor etwa einem Monat gesehen, da hatten wir gerade ein paar Wollpullover in der Stadt gekauft und ich dachte ich hätte sie da mit eingeschleppt. Auch die hatte ich damals direkt getötet und die neuen Pullover nicht nur gewaschen sondern sehr gründlich auf irgendwelche Mottenanzeichen kontrolliert und nichts gefunden.
Nun bin ich in Panik. Ich bin durch meine Wollsammlung gegangen und konnte keine zerfressenen Stellen finden, keine "Spinnweben" oder "Sand" an den Knäulen. Ich habe sie dennoch in Zip Lock Beutel gepackt und soeben Mottenpapier gekauft, die ich in die einzelnen Beutel legen will. Zedernholz und Lavelndelsäckchen lagen schon immer zwischen unseren Wollpullovern und in den Wollkisten. Pheromonen Fallen habe ich aufgestellt und bisher noch keine Motte gefangen.
Nun ist meine Frage - ist Panik angesagt? Sollte ich all meine Wolle nach und nach durch den Tiefkühler jagen, auch wenn das wegen begrenztem Raum vermutlich Monate dauern würde? Bekämpft das Mottenpapier wirklich, wie es beworben wird, bei Befall und würde bereits ausreichen? Wie würdet ihr in meinem Fall vorgehen?
Helft mir bitte!
Sternenhimmel
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Re: Motten - übertreibe ich oder ist Panik angebracht?

Beitrag von Sternenhimmel »

Hallo,ich hatte auch schon Motten in meiner Sockenschublade und seit dem verpacke ich meine selbstgestrickten Socken immer Motren sicher in einer Unterbodenschublade mit Reißverschluß. Ob das Mottenpapier etwas bringt,weiß ich nicht,ich mag so ein Zeug nicht.
nataschawolle
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Re: Motten - übertreibe ich oder ist Panik angebracht?

Beitrag von nataschawolle »

Hi,
Motten kommen auch einfach durchs Fenster.
Wobei jetzt nicht so die Jahreszeit ist für Drausenmotten.
Ich habe auch Zedernholz und Lavendel, Zedernholz sollte man regelmäßig ankratzen, um den Duft zu aktivieren. Ich hab auch in jedem Schrankfach ein Stück Seife. Oma hatte das immer so gemacht.
Im Sommer packe ich die Schurwollpullis auch in eine Unterbettkomode aus Kunststoff. Panik......dazu kann ich dir wenig sagen. Achtsamkeit denn Wolle und Seide stehen nun mal auf dem Speiseplan.

Ich würde mal das Sockenfach aussaugen und mit Essigwasser auswischen.
Bitte in der Reihenfolge damit du keine Motteneier in die Ritzen drückst.

Liebe Grüße Natascha
Hummelbrummel
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Re: Motten - übertreibe ich oder ist Panik angebracht?

Beitrag von Hummelbrummel »

Hallo,

Das Mottenpapier hilft.

Ich habe das mal getestet, als ich auf eine Mottenlarve traf, die ich damit zusammen in eine Box gesperrt habe.
Es ist giftig und tötet die Larven. Übrigens auch die von Pelzkäfern. (Ebenfalls durch Test ermittelt.)

Ich mag es auch nicht und ich kann es auch riechen, obwohl "geruchlos" draufsteht.
Aber ich mag noch weniger Motten in meiner Wolle, wovon ich recht viel habe, die auch schon mal länger rumliegt. Also schütze ich meine Wolle damit.
Ich packe sie allerdings lieber in Pappschachteln als in Plastik, damit sie eine bisschen mit der Umgebung "atmen" kann.

Dass die Mottenlarve an einer ca 2 Wochen herumliegenden Socke geknabbert hat, würde ich jetzt eher für unwahrscheinlich halten, aber wenn Wolle daneben lag, kann natürlich da was drin sein.

Lavendelsäckchen und Zedernholz helfen bei mir nicht zuverlässig. Die wirken ja dadurch, dass Motten den Geruch nicht mögen sollen. Aber offenbar riecht meine Wolle so verlockend, dass das den Motten oft egal ist.

Pheromonfallen fangen "nur" die Männchen ab. Das hilft m.E. auch schon viel, um das Problem in Schach zu halten, aber zumindest im Sommer lockt es auch Motten von draußen rein. (Konnte ich auch schon beobachten.)

Recht effektiv in der Bekämpfung sollen auch Schlupfwespen sein. Wenn man seine Wollvorräte ein einem Ort beisammen hat, wäre das vielleicht auch noch eine gute Möglichkeit.

Viel Erfolg!
Hummelbrummel
beaune
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Re: Motten - übertreibe ich oder ist Panik angebracht?

Beitrag von beaune »

Hallo Strickschnecke,
Wenn du deine Wolle in Ziplocks verstaut hast und zusätzlich noch Mottenpapier, Lavendel und Zeder verteilt hast, dann dürfte doch eigentlich nichts mehr passieren. Mir hätte schon der Ziplock ohne Papier gereicht. Falls sich doch eine Motte entwickeln sollte, wäre so der Ausbreitung der Riegel vorgeschoben.

Motten kommen natürlicherweise draußen vor. Sie verspeisen Federn und Haare in Nestern und sind durchaus nützlich. Außerdem sind sie ein wichtiger Teil der Biomasse, von der sich dann wieder Vögel etc ernähren können.
Nur mal als kleiner Gedankenanstoß: wenn die Gärten und Landschaften zu aufgeräumt sind und weder Vögeln ausreichend Nistmöglichkeiten noch den Insekten ausreichend Versteckmöglichkeiten bieten, würde ich als kleine, hungrige, verzweifelte Motte auch dem verführerischen Duft der Wollvorräte der strickwütigen Menschen folgen...
Meine Theorie ist, den Motten drin ein paar Steine in den Weg legen, wie du es ja auch schon gemacht hast und gleichzeitig draußen, sofern man Balkon oder Garten hat, höchstes Augenmerk auf natürliche und variationsreiche Bepflanzung legen und so den Insekten und deren Fressfeinden auf diese Art das Paradies zu bieten. Wenn sie sich draußen ernähren können, müssen sie nicht erst drin ihren Ekel vor Zeder, Lavendel und Co überwinden.

Mit den Pheromonfallen gebe ich Hummelbummel recht. Das ist mal kurz zum Zweck der Kontrolle gut, doch länger würde ich sie auch nicht stehen lassen.

Meine Meinung.
Viele Grüße Petra

Der Mensch ist die dümmste Spezies!! Er verehrt einen unsichtbaren Gott und tötet eine sichtbare Natur, ohne zu wissen, dass diese Natur, die er vernichtet, der unsichtbare Gott ist, den er verehrt! (Hubert Reeves)
Hummelbrummel
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Re: Motten - übertreibe ich oder ist Panik angebracht?

Beitrag von Hummelbrummel »

Also, mein Garten ist sehr naturnah. (Manche Nachbarn würden ihn eher als verkommen bezeichnen)

Die Rohwollreste, die nicht zum Verspinnen taugen, nutze ich gerne als Dünger, und wenn die auf Vorrat ehemaligen Kaninchenstall liegen, ist da natürlich auch kein Mottenpapier drin, wen ich damit die Beeren mulche, natürlich auch nicht. Mottenpapier habe ich nur in den inhäusigen Vorröten.
(Dafür ein Biotop - weshalb ich die Wirksamkeit von Tiefkühlung anzweifle. Zumindest meinen Außenmotten scheint es nicht zu schaden, wenn die Wolle mal durchfriert.)

Aber leider halten sich die hiesigen Motten nicht ausschließlich an das Outdoor-Angebot und fühlen sich durchaus verführt, im kuschligen Haus weiterzusuchen, und in meinen handgefärbten und handgesponnenen Vorräten möchte ich definitiv kein Biotop haben.

Ansonsten stimme ich Dir grundsätzlich ganz zu, was da naturnahe Gärtnern betrifft.
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garn_haben
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Re: Motten - übertreibe ich oder ist Panik angebracht?

Beitrag von garn_haben »

Hallo StrickSchnecke,
bei Plissee Becker in Köln habe ich den Tipp bekommen, Zeitungspapier zwischen Wollsachen zu legen, da Motten wohl keine Druckerschwärze mögen.
Auch ist es gut, wenn die Wollsachen immer mal wieder ans Tageslicht kommen, denn das können sie wohl auch nicht leiden (ein schöner Vorwand, immer mal wieder die Wollvorräte zu sichten).
Bisher bin ich von Mottenfraß verschont geblieben, kann natürlich auch pures Glück sein.
Michaela
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Re: Motten - übertreibe ich oder ist Panik angebracht?

Beitrag von Michaela »

Das Thema "Motten" hatten wir hier schon öfter.
Es ist immer wieder aufschlussreich, die Suchfunktion zu nutzen um breitgefächerte Erkenntnisse zu erhalten.
Stichwort "Motten" oder "Kleidermotten".

Man bekommt u.a. vielfältige Hinweise
https://www.stricknetz.info/sonstiges/kampf-gegen-die-motten/
Viele Grüße - Michaela
Mein Blog http://www.lanarta.de
Ravelry-Projekte https://www.ravelry.com/projects/LanArta
Die Reife eines Menschen zeigt sich am deutlichsten an dem Dienst, den er in der Gemeinschaft leistet (Pedro Arrupe)
Uta
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Re: Motten - übertreibe ich oder ist Panik angebracht?

Beitrag von Uta »

Lavendel hilft bei mir nicht. Ich habe mal ein paar Lavendelblütenstengel zusammengebunden und nachher waren genau da Motten drin. Ok, hat insofern geholfen, weil die an den Lavendel gegangen sind, statt an die Wolle, aber schon komisch. Ich habe mir mal Motten mit geschenkter Wolle, die ich mit meinem StriMa-Kauf bekam, ins Haus geholt. Das war noch in der alten Wohnung. Da habe ich dann als wir umgezogen sind über Wochen den im neuen Haus vorhandenen großen Gefrierschrank nur mit Wolle gefüllt und nach und nach sämtliche Wolle ins neue Haus geholt. So wurden wir die komplett los.

Allerdings hatten wir letztes Jahr irgendwie wieder welche. Nur merkwürdigerweise gehen die nicht an die Wolle sondern futtern teilweise Kunstfaser an. Sind die auf Drogen?

Wir haben gute Erfahrungen mit so einem Insektenvernichter gemacht, so einer der blaues Licht macht. Den haben wir in der Nacht dann im Flur aufgestellt und am nächsten Morgen waren dort Motten drin gefangen. War offenbar zuverlässiger als diese Klebefallen und billiger dazu. Einfach mal googlen nach: Grundig Insektenvernichter. Wir haben das ovale Teil, aber deutlich günstiger als bei Otto gekauft (Sonderpostenmarkt).

Und wenn einem mal eine Motte vor die Nase fliegt, helfen diese elektrischen Fliegenklatschen, die aussehen wie Tennisschläger sehr gut. Ich hatte auch schon den Verdacht, dass man sich die Motten beim Lüften mit den Klebefallen ins Haus holt, weil die ja durch Lockstoffe die Männchen in die Falle locken.

Was ich auch gut finde zum Verstauen von Wolle sind diese großen Plastikbeutel die man mittels Staubsauger aussagen kann, also so dass sie ganz platt werden. Das ist für die Wolle wohl nicht so toll auf die Dauer, aber da die eben luftdicht verschlossen werden können, können da auch keine Motten ran. Man muss die ja nicht so dünn saugen, dass die Wolle gequetscht wird. Nur geht da eben mehr rein als in die kleinen Zipp-Lock-Beutelchen. Die großen Beutel wiederum gibt es beim Euroshop noch relativ günstig.

So, mehr fällt mir zu dem Thema nicht ein.
Kerstin
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Re: Motten - übertreibe ich oder ist Panik angebracht?

Beitrag von Kerstin »

Uta hat geschrieben: So Jan 07, 2024 17:54Ich hatte auch schon den Verdacht, dass man sich die Motten beim Lüften mit den Klebefallen ins Haus holt, weil die ja durch Lockstoffe die Männchen in die Falle locken.
Das wäre eine biologische Sensation, oder du hast es mit Trans-Kleidermotten zu tun. In der Kleidermotten-Gesellschaft ist es nämlich üblich, dass die Männchen die Weibchen verfolgen, weil die Weibchen Pheromone absondern. Weibchen, die den Mottenkerlen nachstellen, dürften extremst selten sein.

Die Fressenden sind übrigens nur die Larven. Und da Mottenmännchen relativ wenig Eier legen, aus denen dann Larven schlüpfen könnten, ist der Schaden, den so ein Mottenmann anrichten könnte, vernachlässigbar. Die Imagines, egal ob männlich oder weiblich, fressen übrigens gar nicht. Sie können offenbar allein von Luft und Liebe leben. ;-)

Zahlreiche Grüße
Kerstin
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