Überraschung

Irgendwie sind sie ja schon ein bißchen verrückt, die Mädels vom Strickforum. Da gehen sie einfach her, sammeln und schicken mir (und den Moderatorinnen) Geschenke, für die Mühe, die wir uns mit dem Forum geben. Dabei ist das für uns nicht nur gelegentlich etwas Aufwand, sondern auch immer wieder Freude. Mitzuerleben, wie jeder (man selbst eingeschlossen) dort immer wieder neue Erkenntnisse und Erfahrungen gewinnt, nicht nur beim Stricken, ist einfach schön.

Das war in meinem Geschenkepaket:

Jetzt kann ich meine Stricknadeln geordnet unterbringen und muß nicht mehr ewig nach der richtigen Stärke suchen. Und der Reihenzähler und die Markierungsringe sind enorm praktische Ergänzungen. So einen schicken Reihenzähler (funktioniert auf Knopfdruck) hatte ich noch nie! Die Maschenmarkierer lassen sich übrigens auch an der Strickmaschine einsetzen, damit sind sie für mich doppelt nützlich. 🙂

Faul wie die Sünde

bin ich in der letzten Zeit, was Handarbeiten betrifft. Schuld daran ist vor allem die Hitzewelle, unter der wir zur Zeit leiden. Da mag ich kaum Garn in die Hand nehmen, geschweige denn es verstricken.
Dennoch habe ich heute abend ganz tapfer einen angefangenen Pulli fertig gestrickt. Es fehlten sowieso nur noch die kurzen Ärmel. Wie meistens war ich mir nicht sicher, ob das Garn wirklich für beide Ärmel reichen würde, deshalb strickte ich erst mal den einen, wog ihn, wog das übriggebliebene Garn und lehnte mich beruhigt zurück, denn aus den 80 g Garn ließ sich ein zweiter 65-g-Ärmel problemlos stricken.
Ein Bild vom fertigen Werk gibt’s nach dem Ausarbeiten.

Lazybones

That’s what I am these days, regarding knitting and sewing. I put the blame on the heat wave we’ve been suffering from. It costs me an effort to even touch yarn, let alone knit it.
Nevertheless, tonight I very bravely finished a summer top where only the (short) sleeves were missing. As usual I wasn’t sure whether the yarn would be sufficient for both sleeves, so I knit the first sleeve, weighed it, weighed the remaining yarn and leant back reassured, for the 80 grammes left were enough for a second 65 grammes sleeve.
For a picture you will have to wait until I finish the sewing-up.

Bahnfahren

In den vergangenen Tagen hatte ich Gelegenheit, wieder mal einige hundert Kilometer auf der Schiene zu verbringen. Und wieder habe ich eine Menge über Menschen gelernt.

Weshalb veranstaltet die Bahn nicht mal Kurse für Reisende? Man könnte sie aufsplitten in Anfänger, Fortgeschrittene und Profis oder vielleicht auch Regionalzüge und Fernzüge. Zu den absoluten Basis-Kenntnissen sollte gehören, wie man eine Waggontür öffnet, damit man nicht immer wieder den Panikschrei älterer Damen neben der Tür hört: “Aber ich weiß nicht, wie ich sie aufmachen muß…” Und wenn sie wirklich lernresistent sind, können sie hoffentlich aus dem Türöffnungskurs die Erkenntnis mitnehmen, daß man sich bitte nur dann direkt an die Tür stellen sollte, wenn man weiß, wie sie geöffnet wird.

Zweiter Teil so eines Kurses: Wie wähle ich mein Gepäck oder Man sollte nie mehr mitnehmen, als man tragen kann. Diese Weisheit hat sich leider noch nicht überall herumgesprochen, sonst würde man nicht auf so viele (wiederum vorwiegend weibliche) Fahrgäste stoßen, die lieber mit ihrer tonnenschweren Sporttasche den Gang unpassierbar machen als das Trumm ins Gepäckfach zu tun. Selbst wenn ihnen ein starker Mann hülfe. “Ich bekomme die nie wieder da runter” hört man dann, so als gebe es bis Frankfurt keinen Menschen mehr, der mit anpackt, obwohl das Herunterbekommen das kleinere Übel ist, da die Schwerkraft ja mithilft. Man muß nur rechtzeitig beiseitespringen, wenn die Tasche zur Landung ansetzt.

Überhaupt, die Sporttasche, das grauenvollste Gepäckstück aller Zeiten. Eine Sporttasche ist für gewöhnlich so breit, daß sie im Gepäckfach (wenn sie denn mal hineingewuchtet wird) den Platz von drei mittelgroßen Rucksäcken belegt. Weil sie so geräumig ist, verhindert sie jegliche Pack-Disziplin, mit der Folge, daß der Fahrgast, ohne es zu merken, den kompletten Kleiderschrank nebst Hausrat und Abstellrauminhalt einpackt. Ich plädiere für Gewichtslimits auch im Zug!

Akuter Handlungsbedarf besteht zweifellos, wenn es um das Erkennen von reservierten Plätzen geht. Der durchschnittliche männliche Bahnreisende übersieht geflissentlich jedes Leucht-Display und setzt sich zielsicher auf den einzigen reservierten Platz im Abteil. Weibliche Platzsucher fragen eher: “Ist hier noch frei?”, obwohl sie das Display direkt vor der Nase haben und man aus dem Abteil heraus die Belegung definitiv nicht erkennen kann.

Und dann vielleicht noch der dezente Hinweis, daß Parfümwolken kein Ersatz für gelegentliches Waschen sind. Auf einer virtuellen Geruchs-Skala, die von null (geruchlos) bis zehn (Elefant fällt beim Einatmen für fünf Minuten in Ohnmacht) geht, sollte die erlaubte Dosis den Wert fünf nicht übersteigen, anderenfalls wünsche ich mir Rausschmiß auf offener Strecke durch geschultes Personal mit Atemschutz.

Essen für heiße Tage

Rohkost schmeckt an Tagen wie diesen besonders gut. Hier ein raffiniertes Rezept für einen Möhrensalat, das ganz einfach zuzubereiten ist:
250 g rohe Möhren putzen und fein raspeln.
1 Bund Schnittlauch in Röllchen schneiden und zu den Möhren geben.
2 EL Sesamsamen im Backofen bei 150°C (Umluft) 10 Minuten rösten und hinzufügen.
Für die Marinade:
1 EL Zitronensaft mit
2 EL Sojasauce (Kikkoman),
1/2 TL gemahlenem Kreuzkümmel und
1 EL Olivenöl verrühren.
Unter die Möhren heben. Mindestens 15 Min. kühlen und als Teil eines Rohkost-Buffet servieren.

Möhren-Rohkost mit Sesam und Soja

Food for hot days

Vegetarian food tastes particularly good on a hot day like this one. This is a sophisticated, although very easy recipe for a carrot salad:
250 g raw carrots, finely sliced
1 bunch of chives, sliced
2 tablespoons of sesame, roasted
Dressing:
1 tablespoon of lemon juice
2 tablespoons of soy sauce (Kikkoman)
1/2 teaspoon of cumin (cuminum cyminum), finely ground
1 tablespoon of olive oil
Mix dressing under carrot mixture, put it for at least 15 min. into the fridge and serve e.g. as part of a vegetarian buffet.

Rock-Update

Heute habe ich den neuen Rock zur Arbeit probegetragen und dabei gleich einen gravierenden Nachteil festgestellt: Der Futterrock war zu eng. Man konnte damit nur elegante Trippelschrittchen machen, während ich normalerweise eher flott und in Eile bin.

Zum Glück war es relativ einfach, das in Ordnung zu bringen. Ich kürzte den Futterrock um 5 cm und brachte an der Seitennaht zusätzlich einen Schlitz von 20 cm Länge an. Jetzt kann ich auch große Sprünge machen. 🙂

Skirt update

Today, I test-wore the new skirt at the office and found a serious flaw: The lining was a little bit too tight at the hemline. I only could try to trip very elegantly, while I’m normally quite fast and always in a hurry.

Luckily, it proved relatively easy to fix it. I shortened the lining by 2 inches and put an additional 8 inch vent at the end of the side seam. Now I’m prepared for great leaps. 🙂

Zu heiß zum Stricken

Deshalb habe ich mir noch einen neuen Rock genäht. Er wäre sicherlich auch für festliche Gelegenheiten geeignet. Er ist aus 1,30 m Chiffon mit Bordürendruck (1,50 m breit, Bordürenrapport etwa 85 cm) und hat einen eingekrausten Volant. Der Stoff ist fast transparent, deshalb hat der Rock ein Futter (80 cm Stoff, 1,30 m breit) erhalten.

Chiffon-Rock, gefüttert; chiffon skirt with lining

Der Rock besteht nur aus geraden Teilen. Die untere Stufe ist doppelt so weit wie die obere. Das Futter ist in der Taille in mehrere Falten gelegt, damit es nicht so aufträgt.

zuwenig Stoff für den Rockbund; not enough fabric for the welt
Beim Rockbund fehlte mir dann etwas Stoff in der Breite; es reichte nicht für das Stanzband. Was tun? Ich nähte einfach meinen zu schmalen Chiffonstreifen mit einem übriggebliebenen Futterstreifen zusammen. Das ergab ausreichend Breite für den Bund. Ich nähte den Bund dann so an, daß die Naht genau am oberen Taillenrand zu liegen kam, der Chiffon liegt nun außen und der Futterstoff innen. Perfekt!

Detail des fertigen Rockbundes; detail of finished welt

Too hot to knit

So I made myself another skirt. It would probably also be suited for formal occasions. It is made of 1.30 m chiffon with a border print (1.50 m wide, border repeat about .85 cm) and has frilled tiers. As the fabric is almost transparent, it needed a lining.
The skirt is made of simple, straight, pieces. The lower tier is double the width of the upper one. The lining has several pleats at the waist line to reduce bulk.
When it came to the welt, I did not have enough chiffon left. What to do? I sewed my chiffon strip onto a strip of lining fabric and put this seam at the top edge of the welt. The chiffon is on the outer side and the lining fabric inside the welt. Perfect!

Halbzeit

Der erste Schuh ist fertig und sieht allerliebst aus, wenn mir auch das Fußteil ein wenig lang erscheint. Abgesehen von der Kordel ist alles mit der Hand gestrickt. Die Kordel habe ich auf der Strickmaschine angefertigt, 80 Reihen über 4 Maschen. Man könnte vermutlich auch die Sohle und die Blütenblätter auf der Maschine stricken. Vielleicht probier ich das bei Gelegenheit noch mal aus. Das Fußoberteil muß auf jeden Fall von Hand gestrickt werden.

Tulip Toes, ein Stiefelchen fertig, one bootie finished

Das zweite Stiefelchen ist inzwischen angeschlagen. Diesmal habe ich 20 cm lange Nadeln genommen anstelle der kürzeren, das geht viel besser, und man sticht sich nicht ständig die Nadelenden in die Handfläche.

Half-time

The first bootie ist finished, looking absolutely adorable, even though the foot seems a bit long. Apart from the I-cord, I knit all pieces by hand. The I-cord is made on the knitting machine, 80 rows by 4 stitches. I suppose that the sole and petals could also be made on the machine. Maybe I’ll give it a try someday. The upper part of the foot needs to be knit by hand in any case.

The second booties is on the needles right now. This time I use 20 cm dpns instead of the shorter ones, they work much better, and I won’t constantly pierce my palms with the needle ends.

Kurzentschlossen

Nachdem die Sommerausgabe von “Knitty” online ist, habe ich mich spontan entschieden, für eine sehr nette Kollegin, die in Mutterschutz geht (bzw. für ihren Nachwuchs), diese Stiefelchen zu stricken.
Geeignetes grünes Garn (Mille Fili von Rödel) hatte ich noch in meinem Vorrat. Ich ergänzte es mit einem rosafarbenen Knäuel derselben Qualität und legte los. Meine Maschenprobe ist etwas enger als in der Anleitung, das kompensiere ich, indem ich vorsichtshalber die dritte Größe stricke. Die Anleitung ist nicht ganz ohne Tücken, aber mit etwas Logik kommt man weiter.

“Tulip Toes” in Arbeit

Schwer verständlich fand ich die Beschreibung für die Durchzugslöcher. Amerikaner zählen ihre Maschen beim Abketten anscheinend anders als wir. 😉 Mein erster Versuch ergab ein großes Kuddelmuddel, deshalb malte ich mir die Maschenzahl auf Karopapier auf und verteilt die Löcher gleichmäßig. Damit klappte es gut.

Zum Aufnehmen der Maschen an den Überlappungsstellen ist übrigens eine Häkelnadel eine große Hilfe. Damit kann man die Schlingen viel besser durchholen als mit der normalen Stricknadel. A propos Stricknadel: Ich fand auf die Schnelle mein normales, metallenes 2,5-mm-Nadelspiel nicht und nahm deshalb ganz kurze (10 cm) Rosenholznadeln in derselben Stärke. Für so ein Projekt (maximal 25 Maschen) sind diese Nadeln bei aller Schönheit aber nur bedingt tauglich. 10 cm sind einfach zu kurz.

Schiebung

So könnte man das nennen, was ich hier gerade betreibe. Ich schiebe nicht weniger als 485 Maschen ständig von der rechten Nadel über ein ziemlich langes Seil zur linken Nadel weiter. Die Blende, die hinten unten in der Mitte beginnt, verläuft an der Jackenunterkante nach vorn, dann aufwärts zum Halsausschnitt und auf der anderen Seite wieder hinunter und dann nach hinten weiter. Und ich schiebe mehr oder weniger fröhlich die Maschen vor mir her.

Abwandlung von “Squares Squared” aus Knitters K73, Winter 2003

Um mir die Arbeit ein wenig zu erleichtern und weil ich sowieso keine ausreichend lange Rundstricknadeln hatte, habe ich mir kürzlich ein “Denise”-Nadelset gekauft. Das ist eigentlich eine feine Sache. Man steckt Nadelspitzen in der gewünschten Stärke an ein Verbindungsseil in der gewünschten Länge und strickt damit, in Runden oder hin und her. Sollte das längste verfügbare Seil (ich habe mir gleich die XL-Version mit 50 Zoll Länge geleistet) nicht ausreichen, kann man mit Hilfe von kleinen “Kupplungen” auch mehrere kürzere Seile miteinander verbinden.

Das Stricken mit diesen Nadeln ist gewöhnungsbedürftig. Die Nadelspitzen sind einen Zoll kürzer als die der üblichen Rundstricknadeln und auch vom Material her weicher. Dadurch hat man das Gefühl, es “wabbelt” etwas beim Stricken. Die Verbindungsseile sind für meinen Geschmack ziemlich dick, was wiederum für das Weiterrutschen der Maschen etwas hinderlich ist. Und die Nadelspitzen selbst sind erst ab einer gewissen Dicke verfügbar, nämlich US 5 bis 15, das entspricht 3,75 bis 10 mm Stärke. Wer feinere Nadeln benötigt, hat Pech. Deshalb finde ich die Aussage “you may never have to buy another needle or stitch holder ever again” auch ein wenig übertrieben. 😉

Beim Stricken und speziell beim energischen Weiterschieben der Maschen ist Vorsicht geboten. Zerrt man zu heftig am Seil und verdreht es dabei womöglich, dann kann sich die Verbindung zwischen den Seilen (sofern man mehrere gekoppelt hat) oder zur Nadelspitze lösen, und die Maschen purzeln. Ich stricke mit diesen Nadeln deshalb etwas langsamer, behutsamer und auch lockerer als mit meinen normalen. Aber wenn man extrem lange Seile braucht und sich in der Stärke nicht festlegen will, ist das Set meiner Ansicht nach trotzdem gut geeignet.

Gekauft habe ich mein Set übrigens bei http://www.wollsucht.de/catalog/, und der Service dort ist wirklich empfehlenswert.