Meine kleine Buchkritik – My little book review: Regine Faust, “Design with Knit”

Regine Faust ist eine kanadische Designerin und Maschinestrick-Pionierin. “Design with Knit” erschien 1983 im Eigenverlag in Toronto. Es hat 225 Seiten mit vielen, teils farbigen Abbildungen. Man findet keine präzisen Anleitungen für bestimmte Strickstücke, stattdessen überreichlich Material zum Entwerfen und Modifizieren von farbigen Einstrickmustern, in erster Linie für elektronische Maschinen. Sie arbeitete vor allem mit Maschinen von Empisal/Singer, die heute unter dem Namen Silver Reed vertrieben werden.
Aber auch mit dem Lochkarten-Rapport von 24 Maschen kann man wahre Kunstwerke vollbringen, wenn man es richtig anstellt. Nehmen wir nur mal den Schmetterling vom Buchtitel, mit dem sie beginnt. Über mehr als 30 Seiten entwickelt sie unglaublich viele verschiedene Variationen über dieses Thema. Wir finden Schmetterlingsmotive in den verschiedensten Größen und Varianten, teils konventionell, teils quer gestrickt, in Kombination mit anderen Mustertechniken, als Einzelmotiv oder als Flächenmuster. Und so geht es im Buch weiter. Meerestier-Motive tauchen auf verschiedene Weise auf Pullovern auf oder mustern ihren Wandbehang “Pacific Ocean”, der aus mehreren Bahnen zusammengesetzt ist. Sie entwickelt einzelne Musterelemente zu einem Grundthema und kombiniert sie immer wieder neu, variiert dabei Größe, Platzierung und Farben und zeigt damit, wie vielfältig man die Musterelektronik einsetzen kann. Außer Mustern aus dem mexikanischen und ägyptischen Kulturraum und der Renaissance finden sich auch modern anmutende Allover-Muster. Ergänzt wird das Buch durch viele Technik-Tipps, z.B. Maschenstich, Musterprogrammierung und -platzierung, Umgang mit Spannfäden und Anpassung von Mustern für verschieden breite Rapporte.

Regine Faust, “Design with Knit”
Regine Faust, “Design with Knit”
Regine Faust, “Design with Knit”

Regine Faust is a canadian designer and machine knitting pioneer. “Design with Knit” was self-published in 1983 in Toronto. The book has 225 pages with many, partly colour illustrations. There are no precise instructions for garments, but instead an abundant amount of ideas to design and modify colour patterns, first and foremost for electronic machines. Faust worked in particular with Empisal/Singer knitting machines, which are now sold unter the name of Silver Reed.
But even a 24-stitch punchcard repeat can be used to create pieces of art, if used correctly. Just take the butterfly from the title page, which is her starting point. Over more than 30 pages, she develops an incredible mass of variations on this theme. We see butterfly motifs in varying sizes and patterns, some conventionally, some sideways knit, combined with other knitting techniques, as single motif or as allover patterns. And thus the book continues. Creatures of the sea emerge on sweaters or pattern her “Pacific Ocean” wallhanging, which is made of several panels. She develops single pattern elements and combines them over and over again, varying size, placement and colours and showing how versatile electronic patterning can be. Apart from patterns from ancient Mexico, Egypt and Renaissance we see allover patterns which appear quite modern. The book is completed by a compilation of technical tips, e.g. duplicate stitch, programming and placing a pattern, coping with floats and adapting patterns for different repeat sizes.

Schon verplant – Already allocated

Diese Garne sind gestern bei mir eingezogen. Sie wurden von Dagmar von der Wollerey wieder mal perfekt nach (meiner nicht immer ganz klaren) Vorgabe gefärbt. Ich habe zwar sehr viel Garn vorrätig, aber es war darunter keine dünnere Wolle in ausreichender Menge in Jeansblau und Weinrot vorhanden. Diesem Misstand ist nun abgeholfen, und ich freue mich schon aufs Verstricken.
Diese Partien sind übrigens nicht für mich gedacht, sondern für zwei Männer. Es sind ja auch Männerfarben, oder was meint Ihr? Das weinrote Garn ist vorgesehen für die Neuauflage eines schier zu Tode geliebten Pullovers; für das jeansblaue gibt es noch keine präzisen Vorgaben.

Merino weinrot
Merino jeansblau

These yarns have found a new home here yesterday. They had been dyed by Dagmar of Wollerey perfectly matching my (not always very clear) specifications. Although I have got a lot of yarn, there had not been any sufficient amount of fine yarn in “claret” and “blue jeans”. This grievance has been resolved, and I am looking forward to knitting.
By the way, these lots are not meant for me, but for two men. After all, these are men’s colours, aren’t they? The claret coloured yarn is meant to become the remake of a loved-to-death sweater; the blue jeans coloured yarn has not yet been detailedly decided upon.

Die verstrickte Dienstagsfrage – the Wool Sheep’s question 26/2008

Das Wollschaf fragt: Viele Strickerinnen schreiben in ihren Blogs dass zur Fertigstellung noch das Vernähen der Strickstücke anstehen würde. Anscheinend macht das ja keiner so gerne… Ich frage mich, wie bei Socken die Anfangs- und Endfäden “vernäht” werden, da hat man ja keine Naht, wo man den Faden verstecken kann. Kann vielleicht mal jemand sein “Innenleben” der Socken fotografieren und zeigen?
Vielen Dank an Daniela für die heutige Frage!

Ich stricke meine Socken auf der Strickmaschine, deshalb haben sie eine Naht über die Höhe des Rippenbündchens. Darin kann man perfekt den Anfangsfaden vernähen. Den Endfaden verknote ich um eine Schlinge herum und vernähe ihn irgendwo diagonal neben den zusammengestrickten Maschen der Spitze. Nach einigen Wäschen finde ich nicht mal selbst die Vernäh-Stelle wieder.

The Wool Sheep asks: Many knitters write in their blogs that the threads still need to be sewn in. It seems no-one really likes doing it… I wonder how the threads are sewn in on socks because there is no seam to hide them. Could perhaps someone show a photo of the interior of a sock?
Thank you Daniela for today’s question!

I knit my socks on the knitting machine, that’s why they have a seam as long as the ribbed part of the cuff. This seam lends itself perfectly to hide a thread. The end thread is pulled into a knot around a loop of yarn and then sewn in diagonally between the decreases of the toe section. After several washings I can’t even detect that spot myself.

Kochen für den Single-Haushalt: Frittata aus Resten

Manche Singles machen sich nur ungern die Mühe, ein “richtiges” Essen aus frischen Zutaten zu kochen, weil ihnen der Aufwand zu groß erscheint, gemessen am Ergebnis, nämlich einer satten und zufriedenen Person. 😉
Es geht aber auch einfach. Diese Frittata lässt sich, auch aus Gemüseresten und ein paar frischen Kräutern, schnell zubereiten und ist sehr lecker. Wer keinen Fenchel mag, nimmt z.B. dieselbe Menge geputzten, in Ringe geschnittenen Lauch.

1 Esslöffel Butter
30 g Zwiebel, fein gewürfelt
25 g Parmaschinken, fein gewürfelt (anderer Schinken geht auch)
100 g Fenchelknolle (kann ein Rest sein), in feine Streifen geschnitten
100 g frische Erbsen, enthülst gewogen (alternativ TK-Ware)
2 Eier
Salz, weißer Pfeffer
1 kleines Bund gemischte Kräuter (z.B. Pfefferminze, Petersilie, Borretsch, Schnittlauch, Liebstöckel, Dill, …)
1-2 Esslöffel Öl oder Butterschmalz

Butter mäßig erhitzen, Zwiebel- und Schinkenwürfel darin leicht andünsten. Fenchel und Erbsen zufügen, etwa 5 Minuten dünsten, dann vom Feuer nehmen und etwas abkühlen lassen.
Eier mit Salz, Pfeffer und gehackten Kräutern verquirlen. Gemüse hinzufügen und unterheben.
Butterschmalz oder Öl in einer Pfanne nicht zu heiß werden lassen und die Eier-Gemüse-Mischung darin zu einem großen oder mehreren kleinen Omelettes (siehe Bild) backen. Zwischendurch einmal wenden. Möglichst heiß und frisch essen, dazu eine Scheibe Bauernbrot. Als Getränk passt ein Glas Weißwein, das z.B. am Wochenende übrig geblieben ist. Ihr merkt schon, dies ist ein richtiges Montag-Resteessen. 🙂

Frittata mit Erbsen und Fenchel

Baby in Schwarz? – Baby in Black?

Eine Bekannte von mir (sie könnte vom Alter her meine Tochter sein) ist vor ein paar Wochen Mutter geworden. Zur Geburt gab’s von mir ein Surprise Jacket. Als ich die Mutter vor wenigen Tagen traf, fragte ich im Laufe des Gesprächs, ob sie denn vielleicht für später ein Paar Babyschühchen gebrauchen könnte. Ihre Antwort: Ja, weshalb nicht, aber bitte in Schwarz. Und auch sonst bitte alles fürs Baby in Schwarz.
Ich lehnte rundheraus ab. Die Vorstellung, ein niedliches, lebendiges, süßes kleines Wesen, das sich nicht wehren kann, in Schwarz zu kleiden, weil die Mutter das schön findet (sie trägt selbst ebenfalls fast nur Schwarz), finde ich schrecklich. Natürlich sollte eine erwachsene Frau tragen, worin sie sich wohl fühlt, und wenn das eben Schwarz ist, weil man da nicht nachdenken muss, weil man den Schmutz nicht so sieht und weil man sich vielleicht “elegant” fühlt (sie ist nicht so sehr der “elegante” Typ), nun ja, so sei es. Aber für ein Baby?
Mich würde interessieren, wie Eure Meinung dazu ist. Bin ich altmodisch, wenn ich glaube, dass Babys lieber heitere, helle Farben tragen sollten? Ist Schwarz für Säuglinge inzwischen salonfähig?

An acquaintance of mine (agewise she could be my daughter) has had a baby some weeks ago. I gave her a Baby Surprise Jacket at this occasion. When I met her recently, I asked in the course of our conversation whether she would like some baby booties. Her answer: Yes, why not, but in black please. And any other things for the baby in black, too.
I declined bluntly. Dressing a lovely, lively, sweet little being that is unable to fight back, in black only because her mother is fond of it (she’s wearing almost exclusively black) seems appalling to me. Of course, a grown-up woman should wear what she feels comfortable in. And if that’s black because you need not think about it, because you don’t seee stains easily and because you feel “elegant” in it (she’s rather not the “elegant” type, though) so be it. But for a baby?
I would love to hear your opinion about it. Am I old-fashioned because I think that babies should wear light and cheerful colours? Has black in the meantime become acceptable for infants?

Meine kleine Buchkritik – My little book review: Judy Dodson, “Super Machine Knits”

Erschienen 1988 bei Guild Publishing, London; 144 Seiten.
Das Buch enthält 31 Anleitungen für Frauen, Männer und Kinder für die Strickmaschine, sowohl für den Fein- wie auch für den Grobstricker. Neben einigen einfachen Modellen wird zum Teil in sehr ungewöhnlichen Techniken gestrickt, man findet Schnürungen, eingestrickte Noppen, gerüschte Streifen, hochgezogene Maschen, Spannfäden auf der Vorderseite und gesondert gestrickte, verdrehte Streifen. Jedes Modell ist in zwei oder drei Größen beschrieben und hat eine bemaßte Schnittzeichnung in Zoll und Zentimetern. Die Schnitte sind fast alle mit gerade angesetzten Ärmeln.
Schon wegen der ungewöhnlichen Techniken, die Judy Dodson hier zeigt, finde ich dieses Buch immer wieder lesenswert.

Judy Dodson, Super Machine Knits
Judy Dodson, “Angler”
Judy Dodson, “Tokyo”
Judy Dodson, “Snap”

Published by Guild Publishing, London, 1988, 144 pages.
The book contains instructions for 31 garments for women, men and children for the standard as well as the chunky knitting machine. There are some simple garments, but most of them are done in very unusual techniques, e.g. with lacings, bobbles, frilly stripes, pull-up stitches, floats on the right side or separately knit and twisted strips.Each garment is shown in two or three different sizes and has schematics with precise measurements in inches and centimetres. The shapes are drop-shoulder type almost throughout.
Just because of the unusual techniques shown here by Judy Dodson, I like reading this book over and over again.

Update + Downdate

Ich bin seit Jahren begeisterte Opera-Nutzerin. Gestern installierte ich auf meinem Büro-Laptop das neue Update auf Version 9.50. Und zwei Stunden später ging ich reuevoll wieder zurück auf Version 9.27. Der Grund: Die neue Version verbrauchte 100 % CPU-Leistung und war grottenlangsam. Sämtliche Webseiten öffneten sich nur im Zeitlupentempo, und solche, die eine Authentifikation benötigten, funktionierten praktisch gar nicht. So etwas kann ich nicht gebrauchen.

For years I have been an avid Opera user. Yesterday, I updated my office laptop to the newest browser version 9.50. And two hours later, I went remorsefully back to version 9.27. The reason: The newer version used up 100% of CPU capacity and was slower than a snail. All web pages opened only in slowest motion, and those needing authentification did not work at all. That’s useless for me.

Die verstrickte Dienstagsfrage – the Wool Sheep’s question 25/2008

Das Wollschaf fragt: Hast du mal Strickkurse besucht? Wie gefiel dir das, was hast du dabei konkret gelernt?
Vielen Dank an Kerstin für die heutige Frage!

Um meine eigene Frage zu beantworten: Die einzigen “echten” Strickkurse, an denen ich je teilgenommen habe, waren fürs Maschinestricken. Und sie waren einfach toll. Es fing 1987 an, als ich meine erste Strickmaschine erst ein paar Monate besaß. Meine Lehrerin damals war Dodo Bürkel. Ich hatte zwar eine Einweisung beim Strickmaschinenkauf erhalten, aber das war überhaupt kein Vergleich zu den hilfreichen und zeitsparenden Tricks, die ich dann von Dodo lernte. Meine Fortschritte durch diese Kurse waren immens. Vieles vom Gelernten habe ich später aufs Handstricken übertragen, beispielsweise die Randmaschentechnik oder das Arbeiten mit offenen Maschen, statt abzuketten.
An Handstrickkursen habe ich bisher nicht teilgenommen, könnte mir aber vorstellen, dass man bei einem guten Lehrer ebenso viel Neues lernt, vor allem eine andere Sichtweise.

The Wool Sheep asks: Did you ever attend a knitting course? How did you like it, what did you learn in particular?
Thank you Kerstin (that’s me!) for today’s question!

To answer my own question: The only “real” knitting courses I attended were for machine knitting. And they were simply fantastic. It started in 1987, when I had my first knitting machine for some months. My teacher was Dodo Bürkel. I had been given an introduction when I bought the machine, but that was no comparison to the helpful and time saving tricks I learnt from Dodo. My progress through these courses was immense, and I was able to transfer several techniques to my hand knitting, e.g. my way of knitting selvedge stitches or working with live stitches whenever possible instead of casting off.
So far I have not attended any hand knitting courses, but I think that, with a good teacher, they could be equally helpful, particularly because they may help to get a different view.

Für den Terminkalender – Date for your diary

Vom 18. bis 21. September findet im Val d’Argent im Elsass wieder die alljährliche Europäische Patchwork-Ausstellung statt. Am besten gleich vormerken!

Patchwork Europe

From 18 to 21 September, the annual European Patchwork Exhibition http://www.patchwork-europe.com/ will take place at the Val d’Argent, Alsace. Don’t forget to make a note!