Vor ein paar Tagen war eine meiner Kolleginnen beim Kindergarten-Bastelabend. Dort sah sie einen ganz besonderen Adventskalender, in Form eines Wurms (je nach Geschmack käme auch Schlange, Achtundvierzigfüßler oder Raupe in Frage). Sie wollte so etwas gern als Geschenk für eine Verwandte nacharbeiten und zeigte mir auch die Anleitung dafür. Nur mit dem Strickschlauch gab es Probleme, sie wusste nicht, woher sie Schlauchgestrick bekommen sollte, und zum Selberstricken von zwei Metern vierzig reichte die Zeit nicht.
Ich legte den Kopf schief und meinte grübelnd: “Mit einer Strickmaschine wäre das natürlich überhaupt kein Problem.” – “Oh”, rief meine Kollegin aus, “ist das etwa ein Angebot?” Und sie strahlte wie ein Glühlämpchen.
Wir besprachen dann noch die Details, z.B. den Durchmesser der Kugeln, die sie verwenden will und welches Garn ich nehmen sollte. Um meine antiken Vorräte etwas zu dezimieren, schlug ich ein blau-lila-meliertes Acrylgarn vor, für das ich ohnehin keine Verwendung finde. Sie war einverstanden, und so geschah es, dass ich von Freitagabend bis Sonntagmorgen in meinen freien Minuten etwa zweitausendmal den Schlitten hin- und herschob und einen 240 cm langen Schlauch produzierte, der so aussieht:
Hinten ist er offen, dort werden die Geschenk-Kugeln eingefüllt (und später entnommen). Vorn ist er gestrickt wie eine Sockenspitze; ich überlasse es der Kollegin, daraus ein Gesicht zu machen.
Details zum Stricken: Verbrauch etwa 120 g (ca. 600 m) Argyll “Laser Print” in blau-lila-grau, Maschenweite 6 auf Brother KH 965, Start mit Kontrastgarn über je 27 M am vorderen und hinteren Nadelbett, 1 Runde Nylonfaden, dann von Hand durchgestrickter Wickelanschlag mit dem eigentlichen Strickgarn. Danach fröhlich rundgestrickt, bis knapp 240 cm Länge erreicht waren. Nun an den vier Rändern in jeder 2. Runde (d.h. alle 4 R) je 1 M abgenommen, bis noch 9 M pro Nadelbett übrig waren, dann in jeder Runde (d.h. jede 2. R) je 1 M abgenommen. Durch die letzten 6 Maschen habe ich den Arbeitsfaden gezogen und ordentlich festgezurrt.
Etwas mühsam war es dann noch, den Schlauch umzukrempeln, um den Faden innen zu vernähen.
Nun hoffe ich, dass meine Kollegin mit dem Schlauch zufrieden ist und ihren Adventskalender basteln kann.
Ich bin die Kollegin und total begeistert! … und das mit dem Glühlämpchen trifft es ziemlich gut :-). Vielen,vielen lieben Dank!
Fleißig! …und der Wurm “scheidet” dann Überraschungen “aus”… (duck und renn)
😉
Viele Grüße
Angela
Der Wurm ist chic geworden, eine tolle Idee!
LG Mona