Alle paar Monate hat irgendwo irgendjemand das Problem, ein großes Strickstück wie einen Poncho oder einen Raglan-von-oben nicht mehr auf die durchschnittliche Rundstricknadel zu bekommen. Ab 300 Maschen wird’s unbequem mit einem Meter Nadel, bei dickem Garn noch früher.
Unweigerlich kommt dann von einer wohlmeinenden Helferin der Tipp, es doch statt mit einer mit ZWEI Rundstricknadeln zu versuchen. Klingt logisch. Bringt aber nichts, wie ich sogleich beweisen werde:
Man beginnt die Maschen von der übervollen ersten auf die zweite Rundstricknadel abzustricken. Wenn man die Reihe oder Runde beendet hat, ist die erste Nadel leer und dafür die zweite übervoll. Die Maschen können nicht wie bei einer einzigen, langen Nadel von der einen Nadelspitze zur anderen rutschen, weil die Nadeln nicht miteinander verbunden sind. Also strickt man von der einen zu kurzen auf die andere zu kurze Nadel und hat keinen Vorteil durch die Verwendung zweier Nadeln.
Was hier aber hilft, ist das Prinzip Nadelspiel. Bei einem Nadelspiel werden alle Maschen mehr oder weniger gleichmäßig auf drei oder vier Nadeln verteilt und eine zusätzliche Nadel wird zum Abstricken verwendet. Auf diese Weise läßt sich das Poncho-RVO-Riesenstrickstück-Problem fabelhaft mit drei Rundstricknadeln lösen: Auf zwei Nadeln kommt jeweils die Hälfte der Maschen, mit der dritten Nadel wird gestrickt. Und wenn zwei Nadeln nicht mehr ausreichen, kann man das Ensemble beliebig erweitern.
Nur die Geschichte von den zwei Rundstricknadeln, die ist eben doch ein Märchen. 😉
Das mit den zwei Rundstricknadeln funktiniert schon: man verteilt die Maschen gleichmäßig auf beide Nadeln. Dann nimmt man Anfang (linke Hand) und Ende (rechte Hand) von Nadel 1 und strickt diese Maschen ab. Danach Anfang und Ende von Nadel 2 nehmen und diese Maschen abstricken. Gesehen hab ich das unter anderem hier: http://anleitungen.bestrick…
LG Ruthy
Hallo Ruthy,
dabei wird aber immer nur von Nadel 1 auf Nadel 1 und von Nadel 2 auf Nadel 2 gestrickt, nicht jedoch in einer großen Runde. Das Prinzip ist ein anderes. 🙂
Doch, es wird in einer großen Runde gestrickt, denn der Faden läuft rund, es ist kein Hin- und Herstricken. Im Grunde ist es von der Technik her nicht viel anders als beim Nadelspiel. Eine Rundstricknadel steht für 2 Spielnadeln und die freie Abstricknadel, nur möglich, weil die Länge vorhanden ist und die Flexibilität.
lg
Lehrling
jawoll, ich stimme zu, es geht mit zwei rundstricknadeln in einer grossen runde, man muss nur im kopf anders denken…
Ihr Lieben,
Admin hat doch gar nicht behauptet, dass man mit 2 Rundstricknadeln nicht in Runden stricken kann.
Sie hat lediglich festgestellt, dass man keine Platzersparnis auf der einzelnen Nadel hat. Wenn auf einer 80ger Rundstricknadel 300 Maschen zu viele Maschen sind (bei dickesm Garn z.B.) dann sind es auch bei 2 Nadeln zu viele Maschen, weil ich doch mit Nadel 2 von Nadel 1 abstricke, Nadel 1 frei wird und 300 Maschen auf Nadel 2 auch nicht drauf passen.
Etwas anderes anderes ist es, wenn ich bei z.B. 2 80ger Nadeln eine kleine Schlaufe, wie beim Sockenstricken, einbaue.
Dann bekomme ich aus 2 80ger Nadeln (bei einer Schlaufengröße von 20mm)ca. 120mm zur Verfügung stehender Länge.
Und dann klappt es doch nit zwei Rundstricknadeln 😉
Aber auch NUR dann ;-)))
Truckwolfe
Ui, das ist super, ich wünsche mir nämlich einen Poncho von meiner Patentante zu Ostern…Danke für den Tipp, werde ich mal weitergeben 🙂
Wenn man mit zwei (oder beliebig vielen) Rundstricknadeln in Runden strickt, geht das ganz einfach: Man verteilt die Maschenzahl auf die zwei Nadeln, schließt zur Runde und strickt jede Nadel mit ihrem eigenen anderen Ende ab. Dutzendmal erfolgreich umgesetzt.
Das geht, ob man auf jeder Nadel 10 Maschen hat, weil der Durchmesser des runden Teils sehr klein ist oder auf jeder der beiden Nadeln 263 Maschen für einen Poncho.