Gestern habe ich mich aus gegebenem Anlass mal wieder mit dem Lochmustermodul beschäftigt. (Anna, Du brauchst kein schlechtes Gewissen zu haben; Du warst nur der Funke, nicht das Benzinfass.) Das Muster von Seite 154 aus “Victorian Lace Today” bearbeitete ich für Brother Strickmaschine. Es hat eigentlich einen Rapport von 10 Maschen, aber für eine Lochkartenmaschine passt das nicht, deshalb verbreiterte ich es auf 12 Maschen. Das Zeichnen selbst ist einfach, man “zieht” von der Masche/Nadel aus, wo ein Loch sein soll, zu der Masche/Nadel, wo zwei Maschen zusammengestrickt werden. DesignaKnit setzt das dann automatisch für den Lochmusterschlitten um. So ist jedenfalls die Theorie.
Dass die Praxis nicht richtig funktioniert, war mir schon bei früheren Gelegenheiten aufgefallen. Diesmal wollte ich das Muster als Schablone für eine Lochkartenmaschine haben und stellte das Programm entsprechend ein. Heraus kam eine Schablone von angeblich 59 Reihen Länge. Das kann nicht funktionieren. Ein Lochmuster für die Strickmaschine benötigt immer eine gerade Reihenzahl. Man sieht im Diagramm zum Glück ziemlich schnell, wo der Fehler liegt: Die erste Reihe ist leer und sollte so eigentlich gar nicht vorhanden sein. Lässt man sie beim Lochen weg, dann ist das Muster in Ordnung, mal abgesehen von den verwirrenden Reihenangaben. Hier rechnet DesignaKnit offenbar im Stillen die Reihen mit hinzu, die mit dem Strickschlitten gearbeitet werden.
Das oben Geschriebene gilt, wenn das Muster in der ersten Diagramm-Reihe beginnt. Verschiebt man es um eine Reihe nach oben, dann hat man keine leere Diagramm-Reihe am Anfang. Stattdessen versucht das Programm dann, das Lochmuster von der falschen Seite aus zu stricken, so als sei der Lochmusterschlitten an der rechten Seite. Dieses Problem lässt sich leider nicht beheben. Nicht dadurch, dass man das Muster im Programm spiegelt, und auch nicht, indem man “Strukturmuster linke Seite” oder “Strukturmuster rechte Seite” wählt. Ich habe bisher nur einen Workaround gefunden: Man dreht die Lochkarte umgekehrt herum ein bzw. spiegelt das Elektronik-Muster im Speicher der Maschine. Aber dazu muss man wissen, dass da überhaupt ein Fehler ist. Wenn man das nicht ahnt, dann müht man sich vergeblich, Lochmuster korrekt zu stricken.
Ich würde mir wünschen, dass DesignaKnit nicht nur das Drucken von Lochkartenschablonen ermöglichst, sondern wahlweise auch den “Quellcode” für Lochmuster bei Elektronik-Maschinen anzeigt. Es würde einem viel Rätselraten und Fehlersuche ersparen.
Zum Trost hier für interessierte Kreise das Rautenmuster als Lochkartenschablone für Brother Strickmaschinen, und zwar so, dass es korrekt gestrickt wird.
Yesterday I once again delved into DesignaKnit’s lace module. (Anna, no need to have a bad conscience; you only were the spark, not the gasoline barrel.) I converted the pattern from “Victorian Lace Today”, page 154, to punchcard machine knitting. The original repeat is 10 stitches, which won’t work on a 24 stitch punchcard, so I broadened it to 12 stitches. Drawing the pattern is easy, you only “draw” the stitch/needle where you want a hole to the stitch/needle where two stitches are to be knit together. DesignaKnit converts it automatically for the lace carriage. At least in theory.
I have already noted on previous occasions that it does not work reliably in practice. This time I wanted a punchcard template and set the program accordingly. The result was a template of 59 rows length. This simply cannot work. A lace pattern always needs an even number of rows. In the diagram you can spot the error quite easily: The first row is empty and should not be present at all. If you leave it out, the pattern is correct, apart from the weird row numbering. It seems DesignaKnit secretly includes the rows that are to be worked with the knitting carriage.
The above applies if the pattern starts in the first diagram row. But if you shuffle it by one row, you don’t have an empty row at the start. Instead the program tries to knit the lace pattern from the wrong side, i.e. with the lace carriage at right. This mistake cannot be solved, neither by mirroring the pattern in the program nor by changing the method of knitting to whatever. So far I’ve only found one way around it: Reverse/mirror the punchcard or the electronic pattern in the knitting machine from left to right. But to do this, you need to know there is a mistake. If you don’t have a clue what’s going on, you will try in vain getting the pattern to work.
I’d wish DesignaKnit would show the lace pattern “source code” for electronic machines as well as for punchcard templates. Such an option could save us from a lot of guesswork and error diagnostics.
As a consolation for all circles interested, the diamond lace pattern in a punchcard version — a working one, of course — for Brother knitting machines.
Liebe Kerstin, es beruhigt mich, dass Du Dir die Arbeit nicht wegen mir gemacht hast. Das ist nämlich nicht ganz das Muster, das ich meinte.
Ich stricke das auf Seite 20!
Aber ich werde mal versuchen, anhand Deiner Vorlage das Prinzip des Kartenstechens zu ergründen 😉
Weihnachtsgruß von Anna!
Hallo Anna, das Muster auf Seite 20 lässt sich so nicht auf Lochkarte umsetzen, denn es hat einen Rapport von 9 Maschen. Und wie man es auch ändert und wendet, es braucht eine ungerade Maschenzahl, um so auszusehen, wie es aussieht.
Zahlreiche weihnachtliche Grüße zurück
Kerstin
Richtig – daran habe ich nicht gedacht.
Aber wie auch immer, mir macht es sowieso nichts aus, von Hand umzuhängen. Ich kann ganz gut mit dem Lochmusterschlitten arbeiten, wenn ich nicht allzu viele Touren damit machen muss, aber wenn das x-mal hin und hergeht, bis ich endlich stricken darf, dann nehme ich lieber gleich die Nadel.
Mein Schal ist sowieso fertig … ich bin an der Randborte!
Weihnachtlichen Gruß!
schmollfisch Anna