Strickmaschinen-Muster – knitting machine patterns

Für Besitzer von Lochkarten-Strickmaschinen ist es eine Selbstverständlichkeit, dass man beispielsweise Karte 1 für viele verschiedene Mustertechniken verwenden kann: Norwegertechnik, Fangmuster, Vorlegemuster, Webmuster, all das ist möglich, und wenn man die Karte auf “Verlängerung” stellt, gibt es noch einmal soviele Muster.
Die glücklichen Besitzer der Elektronik-Strickmaschinen von Brother haben zwar das große Musterbuch mit hunderten von eingebauten Mustern, jedoch lassen sie sich davon auch oft einschränken. Was im Buch als Fangmuster gezeigt wird, das stricken sie brav und bieder nur als Fangmuster. Was als Webmuster angegeben ist, das wird nur als Webmuster gestrickt. Weshalb nur?
Die Musterautomatik der Strickmaschine tut nichts anderes als Muster vorzuwählen. Sie arbeitet binär und kennt vorgewählte oder nicht vorgewählte Nadeln. Sie weiß nicht, was auf dem Nadelbett mit den Nadeln geschehen wird. Was da passiert, welche Art von Muster also gestrickt wird, das bestimmt allein die Einstellung am Schlitten. Es ist also problemlos möglich, beispielsweise Muster 440 zu nehmen (es wird als Webmuster gezeigt) und es in Norwegertechnik zu stricken. Oder man nimmt Muster 396 (ein Loch-Effektmuster) und strickt es mit dem KG-Schlitten. Ihr habt so etwas noch nie versucht? Dann wird’s aber Zeit!

Natürlich kann man nicht jedes Muster mit jeder Technik stricken. Fangmuster beispielsweise unterliegen bestimmten Beschränkungen; der Faden sollte nicht mehr als vier aufeinander folgende Reihen über einer Nadel gefangen werden, und zwei nicht strickende Nadeln nebeneinander sind auch keine gute Idee. Aber man kann die Muster 403, 405, 406 und 407 aus dem gelben oder grünen Musterbuch, die eigentlich als Loch-Effektmuster deklariert sind, ohne weiteres auch als Fangmuster stricken, wenn man dazu den Negativschalter (KH 965: Schalter 7) betätigt. Umgekehrt gilt für viele Fangmuster (z.B. Nr. 241, 243, 244, 246, 247), dass sie interessante Loch-Effektmuster ergeben, wenn man den Negativschalter einsetzt. Auch viele andere Muster verdienen einen zweiten Blick. Das Muster Nr. 321, eigentlich gedacht als plattiertes Fangmuster, habe ich mit dem Negativschalter sehr erfolgreich als KG-Muster verwendet. Wem die Dreiecke dabei zu flach werden, der betätigt die Verlängerungstaste. Viele Muster, die eigentlich für den KG gedacht sind, ergeben auch sehr reizvolle Norwegermuster.

Um das Potenzial eines Musters wirklich zu erkennen, ist es hilfreich, sich die Diagramme hinten im Musterbuch anzuschauen. Daraus kann man viel besser ersehen, welche Arten von Muster zusätzlich zur abgebildeten Technik noch möglich sind. Die Variationstasten, die unsere Strickmaschinen bieten, erlauben noch weitere Veränderungen.

Wer mehr über die vielfältigen Mustermöglichkeiten elektronischer Strickmaschinen erfahren will, dem sei “Brother Electronic Pattern Play” (ISBN 0-9512527-3-9) von Kathleen Kinder empfohlen.

Owner of punchcard knitting machines will consider it a matter of course to use, say, card 1 for many different knitting techniques: Fair Isle, tuck stitch, slip stitch, weaving, all this is possible, and by setting your pattern mechanism to elongation, you can double your options.
The happy owners of Brother electronic knitting machines do have the big pattern book with hundreds of built-in patterns, however they often seem to be restricted by it. When a pattern diagram is shown as tuck stitch in the book, it is knit as tuck stitch and nothing else. And a weaving pattern diagram is knit by weaving only. Why, I wonder?

A knitting machine’s pattern mechanism does nothing else but selecting needles. It works in binary and only knows selected or non-selected needles. It does not know what happens to those needles. This is only determined by the carriage settings. Thus, it is perfectly possible to choose, say, pattern 4440 (shown as weaving pattern) and knit is with the fair isle setting. Or take pattern 396 (thread lace) using the garter carriage. Never tried it? Then have a go!

Of course you cannot knit every pattern in every technique. Tuck stitch, for instance, has its particular restrictions, about four tuck rows is the maximum, and two adjacent needles tucking is not a good idea either. But you can use patterns 403, 405, 406 and 407 from the yellow or green pattern book, which are shown as thread lace, as tuck stitch, if you use the reverse switch (KH 965: switch 7). In reverse, several tuck patterns (e.g. 241, 243, 244, 246, 247) will yield interesting thread lace patterns with the reverse switch. Many other patterns, too, are worth a second look. I’ve used pattern 321, originally a plated tuck stitch, successfully with the garter carriage. If you don’t like the flat triangles, try the elongation switch. Many patterns for the garter carriage will also work with the fair isle setting.

To recognize the potential of a pattern, it is helpful to have a look at the diagram section at the back of the pattern book. You can see much more clearly what kind of pattern technique other than shown might be possible. The variation switches allow additional modifications.

For those of you who want to learn more about the manifold pattern possibilities of electronic knitting machines, I recommend “Brother Electronic Pattern Play” (ISBN 0-9512527-3-9) by Kathleen Kinder.

Ein Gedanke zu „Strickmaschinen-Muster – knitting machine patterns“

  1. …………ja, das habe ich auch schon ausprobiert und das mit Erfolg.

    Man müßte nur mehr Zeit und Muße haben, eine elektronische Strickmaschine richtig auszureizen.

    Bin immer wieder mal hier und schaue nach Deinen Tips und Tricks 🙂

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